Autozulieferer

Faurecia-Manager übernehmen das Steuer bei Auto­zulieferer Hella

Zum 1. Juli soll der bisherige Faurecia-Finanzvorstand Michel Favre das Steuer bei Hella als Vorsitzender der fünfköpfigen Geschäftsführung übernehmen. Das habe der Gesellschafterausschuss der Hella GmbH & Co. KGaA beschlossen, teilte das MDax-Unternehmen am Freitag mit.

Faurecia-Manager übernehmen das Steuer bei Auto­zulieferer Hella

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Der westfälische Autoscheinwerferhersteller Hella, der gerade schrittweise vom französischen Mehrheitseigentümer Faurecia für 6,7 Mrd. Euro übernommen wird, klärt die Nachfolge für den scheidenden Konzernchef Rolf Breidenbach. Zum 1. Juli soll der bisherige Faurecia-Finanzvorstand Michel Favre das Steuer bei Hella als Vorsitzender der fünfköpfigen Geschäftsführung übernehmen. Das habe der Gesellschafterausschuss der Hella GmbH & Co. KGaA beschlossen, teilte das MDax-Unternehmen aus Lippstadt am Freitag mit. Der 63-jährige Faurecia-Manager folgt damit auf den langjährigen Hella-Chef Dr. Rolf Breidenbach. Der 59-Jährige hatte im Februar nach der Mehrheitsübernahme durch die Franzosen und nach 18 Jahren an der Spitze seinen Rückzug zur Jahresmitte angekündigt, steht dem Unternehmen aber weiter als Berater zur Verfügung.

Zudem nimmt in Lippstadt ein weiterer deutscher Top-Manager den Hut. Der Chef des Kerngeschäfts mit der Fahrzeugbeleuchtung (Business Group Lighting), Dr. Frank Huber, der seit 2014 für Hella gearbeitet hatte, verlässt das Unternehmen „in gegenseitigem Einvernehmen“ nach der Einarbeitung seines Nachfolgers. Bereits Mitte April soll der Faurecia-Manager Yves Andres in die Geschäftsführung von Hella einsteigen und Hubers Posten übernehmen. Andres ist bei Faurecia bisher für „Clean Mobility“ verantwortlich. Der 41-jährige Schweizer, der seine Karriere beim Autozulieferer ZF Friedrichshafen begonnen hatte, ist seit 2007 bei Faurecia.

Faurecia hatte Ende Januar die Mehrheitsübernahme von Hella abgeschlossen. Der gebürtige Franzose Favre, der jetzt als CEO an die Hella-Spitze rückt, war 2013 nach 13 Jahren in verschiedenen Führungspositionen beim Autozulieferer Valeo – unter anderen als Leiter des Lichtgeschäfts – als Finanzchef zu Faurecia gekommen. Die Position als Faurecia-Finanzvorstand werde Favre mit dem Wechsel zu Hella aufgeben, sagte ein Sprecher.

Carl-Peter Forster, Vorsitzender des Hella-Gesellschafterausschusses und ehemaliger Jaguar-Land-Rover-Chef, sprach Breidenbach und Huber seinen „größtmöglichen Dank und Respekt“ aus.

Der Kurs der Hella-Aktie reagierte am Freitag mit einem Minus von 0,4% auf 62,16 Euro. Der Börsenwert des Konzerns liegt damit aber immer noch in der Nähe des Höchstwerts von 7 Mrd. Euro.

Das aus Faurecia und Hella neu entstehende Unternehmen wird durch die Fusion der siebtgrößte Autozulieferer der Welt und soll mit insgesamt 150000 Beschäftigten künftig unter dem Namen Forvia auftreten. Einen Strategieplan für die fusionierte Gruppe will Forvia-Konzernchef und Deutsch-Franzose Patrick Koller, dessen Karriere einst bei Hella begonnen hatte, im zweiten Halbjahr präsentieren. Beide Firmen sollen weiter jeweils eigenständig und börsennotiert bleiben. Indes hatten der Chipmangel und steigende Kosten Hella und Faurecia zuletzt stark zugesetzt. Die beiden Unternehmen mussten ihre Prognosen für das jeweils laufende Geschäftsjahr vor diesem Hintergrund zwei Mal nach unten korrigieren.