Autoabo-Start-up

Finn-CEO tritt nach Vorwürfen sexueller Belästigung zurück

Für den Mitgründer und Chef des Münchner Autoabo-Start-ups Max-Josef Meier haben jüngst bekanntgewordene Belästigungsvorwürfe nun auch personelle Konsequenzen. Der CEO tritt mit sofortiger Wirkung zurück - auf seinen Platz rückt nun der bisherige Chief Growth Officer Maximilian Wühr.

Finn-CEO tritt nach Vorwürfen sexueller Belästigung zurück

Finn-CEO tritt nach Belästigungsvorwürfen ab

kro Frankfurt

Der Mitgründer und CEO des Münchner Autoabo-Start-ups Finn, Max-Josef Meier, ist nach Medienberichten über Vorwürfe sexueller Belästigung und entsprechenden Ermittlungen durch die Münchner Staatsanwaltschaft mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten. Der Schritt sei nach vierjähriger Tätigkeit einvernehmlich erfolgt, teilte das 2019 gegründete Unternehmen mit, das den Mitgründer und bisherigen Chief Growth Officer Maximilian Wühr nun zum neuen Chef berufen hat. Wühr war zuletzt auch für den US-Markt verantwortlich, in den das Start-up im vergangenen Jahr expandierte. Zudem rückt nun auch Flottenchef Jürgen Lobach in die neu aufgestellte Geschäftsführung von Finn auf.

Der nun zurückgetretene Meier ist einer von insgesamt sechs Mitgründern des Unternehmens. Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Capital“ von Ende April soll der 38-Jährige auf einer Weihnachtsfeier im Jahr 2021 neun Mitarbeiterinnen sexuell belästigt haben. In einem Interview mit dem Magazin räumte der damalige Finn-Chef dies ein, erklärte aber gleichzeitig, stark alkoholisiert gewesen zu sein und keine Erinnerung mehr an die Vorfälle zu haben. Es sei zudem eine Kommission im Unternehmen eingerichtet worden, die das Geschehen monatelang intern aufgearbeitet habe. Wenige Tage nach dem Interview hatte die Oberstaatsanwältin der Münchner Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, gegenüber mehreren Medien bestätigt, dass ein Verfahren eingeleitet worden sei und dass die geschilderten Vorgänge nun strafrechtlich geprüft würden. Ob es zu einer Anklage komme, sei aber noch unklar.

Meier gehört auch zu den Mitgründern der 2008 gestarteten Mode-Plattform Stylight, die 2016 vom damaligen Anteilseigner ProSiebenSat.1 komplett übernommen wurde. Sein Autoabo-Start-up Finn hatte im Mai vergangenen Jahres in einer Series-B-Finanzierungsrunde 110 Mill. Dollar eingesammelt und war zu dem Zeitpunkt mit mehr als 500 Mill. Dollar bewertet worden. Beim jährlichen wiederkehrenden Umsatz habe Finn nach eigenen Angaben zuletzt die Marke von 100 Mill. Euro übersprungen.