Nach Finanzierungsrunde

Finoa erweitert das Management

Um sich als Kryptoverwahrer für institutionelle Investoren zu etablieren, holt das Berliner Start-up Finoa erfahrene Manager an Bord. Mit dabei ist künftig auch ein Cyber-Experte und Feuerwehrmann.

Finoa erweitert das Management

Von Anna Sleegers, Frankfurt

Wenige Wochen nach dem Abschluss einer Finanzierungsrunde über 22 Mill. Dollar erweitert der Berliner Kryptoverwahrer Finoa sein Managementteam. Wie zu erfahren ist, holen sich die beiden Gründer und Co-CEOs Henrik Gebbing (31) und Christopher May (31) die Expertise von drei erfahrenen Managern an Bord, um das erst vor zweieinhalb Jahren gegründete Unternehmen zur vollwertigen Krypto-Depotbank für institutionelle Kunden zu machen.

Finoa war unter anderem Kooperationspartner des Frankfurter Wertpapierhauses Scheich bei der ersten Digitalisierung eines Dax-Wertes. Mit einem nutzerfreundlichen und sicheren Verfahren zur Verwahrung von digitalen Assets versucht sich das Unternehmen als erste Adresse für Vermögensverwalter, Assetmanager und andere institutionelle Investoren zu etablieren, die an den Wachstumschancen des Kryptomarkts teilhaben wollen.

Um den regulatorischen Vorgaben dieser Kundengruppe gerecht zu werden, hat sich das Unternehmen erfolgreich um eine vorläufige Zulassung der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin als Kryptoverwahrer nach §64y KWG bemüht und strebt eine vollständige Regulierung durch die Behörde an. Unterstützt werden die beiden Gründer auf diesem Weg künftig durch den langjährigen Axa-Manager Michael Heinks, der auch für die zur Fintech Group gehörende BIW Bank und den Online-Broker Flatex tätig war. Bei Finoa soll er sich als Chief Compliance Officer (CCO) um Regulierungsthemen kümmern und perspektivisch als drittes Mitglied in den Vorstand aufrücken. Aufgabe des 52-Jährigen ist es, eine tragfähige Compliance- und Risikostrategie zu entwickeln, auf deren Basis Finoa weitere regulatorische Lizenzen beantragen kann.

Für den Technikbereich heuert der frühere IT-Chef von Arvato Financial Solutions, Henrik Jondell, an. In den Aufgabenbereich der Chief Technology Officers (CTO) fallen dem Vernehmen nach neben Strategie und Architektur der IT auch die dahinterliegenden Prozesse und Organisationsstrukturen. Angesichts der ambitionierten Wachstumspläne der beiden Gründer empfiehlt sich der 61-Jährige für die neue Aufgabe vor allem durch seine Tätigkeit als CTO des Fintech-Unternehmens Penta, dessen Technologieteam sich unter seiner Leitung verdreifachte.

Feuerwehrmann Sutherland

Dritter im Bunde der Neuzugänge ist Chris Sutherland, der die neu geschaffene interne Position des Chief Security Officer (CSO) übernimmt. Der 51-Jährige arbeitete zuletzt als Chief Information Security Officer des niederländischen Finanzkonzerns ING, der sich viel auf seine agilen Arbeitsmethoden zugutehält. Dementsprechend war Sutherland zusätzlich auch als Tribe Lead Fraud and Cyber Security für die Niederländer tätig.

Auf seinem Linkedin-Profil führt der Manager mit PhD in Kryptografie unter anderem eine mehrjährige Tätigkeit als Ausbilder bei der Feuerwehr von Loudoun County im US-Bundesstaat Virginia auf. Daher überrascht es nicht, dass Sutherland bei seinem neuen Arbeitgeber in der Bundeshauptstadt neben der Verantwortung für die Sicherheitsarchitektur, das Risk Assessment & Mitigation und die Cybersicherheit auch die Verantwortung für die operationellen Risiken übernimmt, die ja durchaus auch von physischen Großschäden ausgehen können.