Manfred Mathes, bis 2003 Vorstandschef von Union Investment, feiert am 19. Juni seinen 85. Geburtstag. 15 Jahre lang stand er an der Spitze der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft und schuf dabei die Grundlagen für den heutigen Erfolg. Zudem gehörte er 14 Jahre dem Vorstand des Fondsverbands BVI an, sechs Jahre war er als dessen Sprecher oberster Interessenvertreter der deutschen Anbieter.

1988 wechselte Mathes zur Union Investment und damit auch das Lager: Zuvor war er nämlich Mitglied der öffentlich-rechtlichen Gruppe gewesen. Von 1972 bis 1988 war er Geschäftsführer der heutigen Deka Investment und in Personalunion der heutigen Deka Immobilien Investment. Begonnen hatte der Diplom-Kaufmann seinen beruflichen Werdegang indes bei der früheren amerikanischen Fluggesellschaft Pan American World Airways.

Als 50-Jähriger stieg Mathes bei der genossenschaftlichen Finanzgruppe als Sprecher der Geschäftsführung der damaligen Union-Investment-Gesellschaft ein. Mitte 1999 übernahm der gebürtige Frankfurter bis zu seiner Pensionierung im Juli 2003 den Vorstandsvorsitz der neu gegründeten Union Asset Management Holding und leitete mehrere Aufsichtsgremien von Tochtergesellschaften. Die Neuausrichtung in Form einer Holding-Organisation sei entscheidend gewesen, um Union Investment zum zentralen genossenschaftlichen Assetmanager umzuwandeln, heißt es in einer Mitteilung. Dabei wurden Union Investment Institutional (ehemals Devif), Union Investment Real Estate (Difa) und Union Investment Institutional Property ( Defo) integriert. Unter Mathes Führung wuchs die Gesellschaft kräftig und weitete das verwaltete Vermögen von 9 Mrd. DM auf 110 Mrd. Euro aus (Ende 2022: 413 Mrd. Euro).

Mit seinem Eintritt in den Ruhestand vor 20 Jahren vollzog Mathes einen klaren Schnitt und legte im Gegensatz zu anderen Vertretern der Finanzbranche tatsächlich alle Ämter nieder. U.a. hatte er auch der Übernahmekommission der Börsensachverständigenkommission beim Bundesministerium der Finanzen angehört.