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Früherer Heideldruck-Finanzchef neu im Aufsichtsrat von Leoni

jh - Mit angeschlagenen Unternehmen, Restrukturierungen und Finanzierungen zur Sicherung des Geschäfts hat Dirk Kaliebe reichlich Erfahrung. Von 2006 bis 2019 war er Finanzvorstand von Heidelberger Druckmaschinen. Nun will der schon vor der...

Früherer Heideldruck-Finanzchef neu im Aufsichtsrat von Leoni

jh – Mit angeschlagenen Unternehmen, Restrukturierungen und Finanzierungen zur Sicherung des Geschäfts hat Dirk Kaliebe reichlich Erfahrung. Von 2006 bis 2019 war er Finanzvorstand von Heidelberger Druckmaschinen. Nun will der schon vor der Coronakrise in Bedrängnis geratene Autozulieferer Leoni das Wissen Kaliebes nutzen. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ist neu im Aufsichtsrat des Nürnberger Konzerns. Seine Erfahrung mit Projekten zu Restrukturierung und Transformation “wird Leoni auf dem weiteren Weg der Stabilisierung unterstützen”, kommentiert das Unternehmen Kaliebes Bestellung per Gericht. Gewählt werden soll er von der Hauptversammlung im nächsten Jahr.Der 54 Jahre alte Kaliebe nimmt den Platz des ein Jahr jüngeren Dr. Werner Lang ein, der vor einem Monat den Aufsichtsrat verließ, um sich ganz auf das eigene Familienunternehmen zu konzentrieren. Lang ist Geschäftsführer von Mekra Lang in Ergersheim (Mittelfranken) – ebenfalls ein Zulieferer, der Spiegel und Kameras für Fahrzeuge herstellt.Kaliebe hatte im vergangenen Jahr Ende September den Maschinenhersteller Heidelberger Druck auf eigenen Wunsch und vor Ablauf seines Vertrages verlassen und eine Auszeit genommen. Der Marathonläufer hatte sich vorgenommen, viel Sport und mit seiner Frau eine Weltreise zu machen. Leoni ist seine erste neue berufliche Betätigung, andere Aufsichtsratsmandate hat er bisher nicht. Kaliebe hatte 1991 seine Berufslaufbahn als Dozent für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre begonnen, von 1992 bis 1998 war er für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO tätig, ehe er zu Heidelberger Druck wechselte. Dort leitete der gebürtige Berliner bald das Finanz- und Rechnungswesen sowie Investor Relations und stieg 2006 zum Finanzvorstand auf. Zweimal Hilfe vom StaatIn der Finanzkrise 2009 gelang es, mit gut 800 Mill. Euro vom Staat die Insolvenz des Unternehmens zu verhindern. Für Leoni sieht es nicht ganz so düster aus. Ein Sanierungsgutachten fiel positiv aus. Aber auch hier ist die öffentliche Hand eingesprungen: Der Bund sowie die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bürgen für 90 % eines Betriebsmittelkredits in Höhe von 330 Mill. Euro.