Gelsomina Vigliotti (59) ist auf Vorschlag des italienischen Finanzministeriums vom Board der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg mit sofortiger Wirkung zur Vizepräsidentin der EIB ernannt worden. Sie folgt auf ihren Landsmann Dario Scannapieco, der bereits seit Mai Chief Executive Officer (CEO) der mehrheitlich staatlichen italienischen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ist.

Vigliotti, geboren in der apulischen Hafenstadt Taranto, hat ihre gesamte Karriere im italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium verbracht. Dort war sie zuletzt (seit 2016) Generaldirektorin für internationale Finanzbeziehungen und hat das Haus bei den wichtigsten multilateralen Entwicklungsbanken vertreten.

Sie war außerdem verantwortlich für die Vorbereitung der italienischen Präsidentschaften bei den G7- bzw. G20-Finanzgipfeln der Jahre 2017 und 2021. Vorher war Vigliotti beim Schatzamt in Rom an der Vorbereitung von Eurogruppen- und Ecofin-Treffen beteiligt. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrungen in zahlreichen Fragen der internationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Aus ihren früheren Tätigkeiten ist Vigliotti gut vertraut mit den europäischen Institutionen und Einrichtungen und zeigte sich nach ihrer Ernennung „enthusiastisch“, an der Entwicklung von Programmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewahrung der sozialen Kohäsion mitwirken zu können. Sie fühle sich „geehrt“, künftig an der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Projekte beteiligt zu sein, die dazu geeignet seien, den Nachholbedarf in den Bereichen Infrastruktur und Digitalisierung auszugleichen.

Vigliotti ist die dritte Frau unter den acht Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank. Sie hat an der römischen Universität Luiss politische Wissenschaften studiert und außerdem einen Master of Science in Economics der Universität York erworben. Post-Graduate-Studien absolvierte Gelsomina Vigliotti an der römischen La Sapienza und an der London School of Economics and Political Sciences.