Generationswechsel beim Modekonzern Zegna
Generationswechsel beim Modekonzern Zegna
Gianluca Tagliabue wird neuer CEO beim Modekonzern Zegna
bl Mailand
Der italienische Herrenmode- und Stoffhersteller Zegna vollzieht einen Generationswechsel. Der bisherige CEO Gildo Zegna zieht sich mit 70 Jahren auf die strategische Rolle des Executive President zurück. Sein Nachfolger als CEO wird zum 1. Januar 2026 Gianluca Tagliabue (57). Der Mailänder ist seit fast zehn Jahren im Unternehmen und war bisher CFO. In dieser Rolle war er an der Börsennotierung in New York und der Übernahme der Marken Thom Browne und Tom Ford Fashion beteiligt. Neuer CFO wird Gian Franco Santhià, bisher für administrative Aufgaben im Unternehmen verantwortlich.
Die laut Zegna langfristig vorbereitete Lösung soll die Übergabe an die vierte Generation in der Familie vorbereiten. Edoardo (37) und Angelo Zegna (39) haben als Co-CEOs der Marke Zegna bereits wichtige Rollen im Unternehmen. Die Führung durch Manager, die nicht den Namen Zegna tragen, dürfte also lediglich eine Übergangsphase sein. Auch die drei Neffen Gildo Zegnas, die jedoch andere Nachnamen tragen, sind bereits im Unternehmen tätig.
Wechsel auch anderswo
Vor Zegna hatte bereits Prada den Generationswechsel eingeleitet, mit der Übergabe der Verantwortung von Patrizio Bertelli und Miuccia Prada an ihren Sohn Lorenzo. Bei Armani ergab sich der Wechsel durch den Tod des Firmengründers und CEOs Giorgio Armani, der sich eine spätere Übernahme durch LVMH, L`Oréal oder EssilorLuxottica wünscht. Beim Schuhproduzenten Tod`s ist im Hinblick auf den späteren Generationswechsel der französische Luxusgüterkonzern LVMH eingestiegen.
Gildo Zegna stand mehr als 20 Jahre an der Spitze des 1910 in der Nähe der Textilmetropole Biella (Piemont) gegründeten Luxusmode-Herstellers, der zu den ältesten in Italien gehört. Er will sich künftig stärker strategischen Fragen widmen. Der Generationswechsel ist nach seinen Angaben über mehrere Jahre vorbereitet worden. Dabei sei auch die Option einer Führung durch einen von außen geholten Manager geprüft worden, die dann aber zugunsten einer internen Lösung verworfen worden sei.
Neues Werk in Parma
Angesichts der Krise des Modesektors schlägt sich Zegna gut. Der Umsatz ging per Ende September zwar geringfügig auf 1,3 Mrd. Euro zurück, wobei Zuwächsen in Nord- und Südamerika Rückgänge in China gegenüberstanden. Das Unternehmen, das heute seinen Sitz in Mailand hat, kommt auf einen Börsenwert von 2,7 Mrd. Euro. Der Anteil der in Italien produzierten Waren von 60% soll mit dem neuen Werk in Parma weiter steigen. Zegna gilt als ein Symbol hochwertiger italienischer Herrenmode. Zegna hat mehr als 500 eigene Boutiquen in etwa 80 Ländern.
