Man kann sich die Umstände nicht immer aussuchen, unter denen man seinen Geburtstag feiert. Dass der „Weltbürger“ Gert Vogt seinen 90. Geburtstag nun in Zeiten begeht, in denen im Osten Europas gerade ein Staat sein Nachbarland überfällt und mit Krieg überzieht, wird bei dem im Schaltjahr 1932 am 29. Februar Geborenen Erinnerungen an Erlebnisse der Kindheit wecken. Und seine 15 Jahre jüngere Frau Elke Korff, die bis 1995 als Korrespondentin aus der Bundeshauptstadt Bonn für die Börsen-Zeitung berichtete, wird nun an Zeiten politischer Konfrontation erinnert, die viele für längst überwunden hielten.

Seit Gert Vogt 1999 nach 34 Jahren in Diensten der Förderbank KfW, davon 15 Jahre im Vorstand und sieben Jahre als Sprecher dieses Gremiums, in den Ruhestand wechselte, hat er als Privatmann viele der Länder erkundet, in die er zu KfW-Zeiten nur zu dienstlichen Stippvisiten kam. Erst kürzlich ist das rüstige und reisefreudige Paar von einer Nahostreise an den Alterssitz in der Schweiz zurückgekehrt, wo Vogt den runden Geburtstag begehen wird, auch wenn er in diesem Jahr kalendarisch wieder mal nicht stattfindet. Auch die Kontakte in seiner Geburtsstadt und späteren Arbeitsstätte Frankfurt, wo er seit einigen Jahren wieder eine Wohnung hat, pflegt der einst bei der Deutschen Bank ausgebildete und mit einer Arbeit über die Funktionsfähigkeit der Aktie promovierte ehemalige KfW-Chef immer noch gerne.