Grieche übernimmt Vorsitz der Eurogruppe
Grieche übernimmt Vorsitz der Eurogruppe
Der griechische Finanzminister Kyriakos Pierrakakis wird neuer Vorsitzender der Eurogruppe. Der 42-Jährige wurde von den Finanzministern der Länder mit der Gemeinschaftswährung für die nächsten zweieinhalb Jahre an die Spitze des Gremiums gewählt.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, der zuvor angekündigt hatte, für den Griechen zu stimmen, sagte nach der Wahl: „Ich bin davon überzeugt, dass wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Eurogruppe sehr gut fortführen werden. Wir teilen das gleiche Ziel: Europa stärker und wettbewerbsfähiger zu machen.“
Einflussreicher Koordinator und Wortführer.
Die Eurogruppe ist ein informelles Gremium der Wirtschafts- und Finanzminister aus den 20 Staaten der Währungszone. Sie beraten normalerweise einmal im Monat und koordinieren sich in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Der oder die Vorsitzende gilt als einflussreicher Koordinator und Wortführer.
Der bürgerlich-konservative Politiker Pierrakakis folgt auf den Iren Paschal Donohoe und wird Präsident aus einem Land, das in einer schweren Schuldenkrise selbst harte Jahre unter europäischen Hilfsprogrammen durchlaufen hat. Griechenland erlebte ab 2010 eine schwere Staatsschuldenkrise, die das Land für mehrere Jahre erschütterte.
Entbürokratisierung und Digitalreformen
Der Informatiker Pierrakakis, der an der Harvard-Universität und am MIT studierte, gilt als Architekt der griechischen Entbürokratisierung und der Digitalreformen. Er machte sich auch europaweit einen Namen durch das effiziente Impfmanagement während der Corona-Pandemie. Seit März 2025 leitet er das Ministerium für Nationale Wirtschaft und Finanzen in Athen.
Der bisherige Vorsitzende Donohoe hatte sein Amt vorzeitig abgegeben, um eine Position bei der Weltbank zu übernehmen.
