Volksbank von Vicenza

Haftstrafe für Gianni Zonin wegen Bankenpleite

Es hat mehr als fünf Jahre gedauert, bis im Prozess gegen die Verantwortlichen der Milliardenpleite der Volksbank von Vicenza ein erstinstanzliches Urteil gesprochen wurde: Nun wurde Gianni Zonin, von 1996 bis 2015 Präsident der einst siebtgrößten...

Haftstrafe für Gianni Zonin wegen Bankenpleite

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Es hat mehr als fünf Jahre gedauert, bis im Prozess gegen die Verantwortlichen der Milliardenpleite der Volksbank von Vicenza ein erstinstanzliches Urteil gesprochen wurde: Nun wurde Gianni Zonin, von 1996 bis 2015 Präsident der einst siebtgrößten Bank Italiens, zu sechs Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Weitere sechs Ex-Banker erhielten auch Haftstrafen.

Das Gericht sprach sie schuldig in mehreren Punkten. Im Kern ging es darum, dass die Bank vielen Tausend Kunden Anteile an dem Institut zu völlig überhöhten Preisen aufgeschwatzt hat, oft als Gegenleistung für Kredite. 120 000 Anleger verloren häufig ihr ganzes Vermögen. Ihre Anteile wurden über Nacht wertlos.

Der Fall Vicenza, der in ähnlicher Form auf Veneto Banca, die Banca Etruria, auf Carige oder die Volksbank von Bari zu übertragen ist, steht für inzestuöse Beziehungen zwischen Finanzwesen, Politik und Wirtschaft. Die Bank wies am Ende bei Ausleihungen von 19,5 Mrd. Euro mehr als 4,6 Mrd. Euro faule Kredite auf, die an die staatliche Bad Bank Amco übertragen wurden. Die werthaltigen Teile von Veneto Banca und Vicenza erhielt Intesa Sanpaolo geschenkt – plus 5 Mrd. Euro für etwaige Folgeverluste.

Die Geschädigten gingen bisher leer aus. Zwar bestehen Ansprüche auf Schadenersatz. Doch Zonin (83), früher Chef eines der größten Weinunternehmen des Landes, ist offiziell mittellos: Er hat sein Vermögen rechtzeitig an Frau und Söhne übertragen.