Mit Geschenken soll man bis zum Geburtstag warten, doch das Timing hat nicht ganz gestimmt. Eines der größten Geschenke für Hans Joachim Reinke gab es schon einige Wochen vor dem 60. Geburtstag. Mit einem Rekordergebnis konnte sein Unternehmen, Union Investment, das vergangene Jahr abschließen. Und bei einem Nettoabsatz von 19,7 Mrd. Euro darf man schon mal feiern. Die Zahlen sind ohne Zweifel eine Krönung in einem Berufsleben, das von viel Engagement und einem unermüdlichen Vertriebsgeist ge­prägt ist. Kein Grund aber für den gebürtigen Bonner, sich auszuruhen. Reinke ist seit Juli 2010 Vorstandsvorsitzender von Union Investment und hat sich nach dem Rekordjahr noch höhere Ziele gesetzt. Vor 18 Jahren wurde er Mitglied des Vorstands und verantwortete das Privatkundengeschäft, schon seit 2001 ist der Rheinländer Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds. Zehn Jahre zuvor kam Reinke als Vertriebsberater zur Fondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken.

Eingestiegen in das Bankgeschäft ist der hochgewachsene Mann 1987 bei der Volksbank Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis. Reinke absolvierte zuvor eine Banklehre und ist zudem Bankbetriebswirt der Akademie Deutscher Genossenschaften. Ein kurzer Ausflug führte ihn an die Uni, Fachrichtung Jura.

Der verheiratete Vater zweier erwachsener Töchter führt mit Union Investment eine der größten deutschen Fondsgesellschaften. Er hat klare Vorstellungen, hört genau zu und nimmt die Menschen ernst. Er scheut sich aber auch nicht, ebenso klare Entscheidungen zu treffen. Der Jubilar spricht gern von seiner Familie, wenn er die Firma meint. Reinke hat über die Karriere den Humor nicht verloren. Für ein Foto, das ihn im eher privaten Umfeld zeigen soll, lässt er sich mit Hund vor der Gerbermühle ablichten.

Mit nunmehr 60 Jahren stehen Reinke noch etliche Berufsjahre bevor. Die nötige Fitness hat er. Seine Union Investment ist seit Jahren bekannt dafür, dass man in der Mittagspause gern mal am Main joggt. Duschen gibt es im Keller der neuen Firmenzentrale inzwischen 20. In seiner Jugend spielte Reinke profimäßig Wasserball. Mit 12 Jahren fing er an und kämpfte sich bis zur ersten Bundesliga hoch. Spätestens seitdem ist ihm Teamgeist und Disziplin wichtig. Ach übrigens: Der Mann will mit Vornamen nicht Hans Joachim gerufen werden, sondern Aki. Den Spitznamen hat ihm sein Vater gegeben, in Anlehnung an die Dortmunder Fußballgröße Alfred „Aki“ Schmidt. Reinke selbst ist allerdings Fan von Borussia Mönchengladbach.