Anfang Oktober 2022 erst trat Ian Banwell die Nachfolge von Stefan Ermisch als Vorstandschef der Hamburg Commercial Bank (HCOB) an, gut sieben Monate später kündigt sich bereits der Abschied des 59 Jahre alten Amerikaners an. Wie das Institut, Ende 2018 aus der Privatisierung der HSH Nordbank hervorgegangen, am Dienstag mitteilte, bereitet der Aufsichtsrat derzeit den Wechsel an der Vorstandsspitze bis zum Ablauf des Vertrags von Banwell am 31. März 2024 vor. “Persönlich kann ich mir keinen besseren Zeitpunkt vorstellen, um die Führung der Bank in neue Hände zu legen und mich neuen Aufgaben zu widmen”, sagte Banwell, der dem HCOB-Vorstand seit April 2019 angehört und zuvor Manager beim Finanzinvestor Cerberus war, einem der HCOB-Eigentümer. “Wir haben die HCOB seit meinem Start im Jahr 2019 tiefgreifend transformiert und erfolgreich neu aufgestellt.” Die Bank, so der in London lebende verheiratete Vater dreier Kinder weiter, sei heute eine starke, fokussierte und nachhaltig profitable Geschäftsbank, deren Nettoergebnis per Anfang Mai über Plan liege und deren Kreditbuch eine weiterhin hervorragende Qualität aufweise. Welche Pläne die Eigentümer mit der HCOB verfolgen, hatte Banwell bei der Präsentation von Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 im Februar offen gelassen. Im Raum steht unter anderem ein Börsengang.