Alexander Graf Lambsdorff

Heftige Vorwürfe zur Begrüßung in Moskau

Alexander Graf Lambsdorff vertritt Deutschland nun als Botschafter in Moskau. Zur Begrüßung sah er sich mit scharfen Vorwürfen konfrontiert.

Heftige Vorwürfe zur Begrüßung in Moskau

Moskau begrüßt Lambsdorff
mit heftigen Vorwürfen

dpa-afx Moskau

Alexander Graf Lambsdorff (56), der neue deutsche Botschafter in Moskau, ist vom russischen Außenministerium mit heftigen Vorwürfen gegen Deutschland begrüßt worden. Der bisherige FDP-Bundestagsabgeordnete übergab am Mittwoch in Moskau im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben. Dabei habe die russische Seite den „konfrontativen und unfreundlichen Charakter“ der deutschen Politik in den bilateralen Beziehungen bemängelt, teilte das Ministerium mit. Die antirussische Politik Deutschlands mache jahrzehntelange Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zunichte; es herrsche eine „unvernünftige Russophobie“. Der neue Botschafter folgt auf Géza Andreas von Geyr. Die Botschaft ist personell mittlerweile dünn besetzt. Russland und Deutschland haben gegenseitig viele Diplomaten ausgewiesen. Auch die Arbeit des Goethe-Instituts und anderer deutscher Organisationen ist stark eingeschränkt. Die politische Lage sei enorm schwierig, und die Ansichten über die Ukraine „könnten gar nicht unterschiedlicher sein“, sagte Lambsdorff im ZDF. Er hoffe, dass trotzdem ein professioneller Kontakt zur russischen Regierung möglich sei. Als Hauptaufgabe sehe er, „der Bundesregierung eine profunde Analyse der russischen Politik zur Verfügung zu stellen“.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 gegen die Ukraine hat Deutschland die Beziehungen zu Russland stark eingeschränkt, den Import von Gas gestoppt und trägt internationale Sanktionen mit. Das russische Außenministerium nannte nach eigenen Angaben gegenüber Lambsdorff die deutsche Unterstützung für die Ukraine und Waffenlieferungen gefährlich.

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