ab – Vollblutunternehmer, Rennfahrer, Politiker, China-Pionier – das alles trifft auf Ex-BDI-Präsident Heinrich Weiss zu, der am 5. Juni sein 75. Lebensjahr vollendet. Mehr als vier Jahrzehnte führte er den Düsseldorfer Anlagen- und Maschinenbauer SMS, 2013 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück und übernahm den Aufsichtsratsvorsitz des Familienunternehmens. Seit sämtliche Familienmitglieder ihre Anteile 2016 in die Familie Weiss Stiftung einbrachten, um das Vermögen langfristig zusammenzuhalten, sitzt er dem Gesellschafterausschuss des Unternehmens vor.Der in Berlin geborene und im Siegerland aufgewachsene Ingenieur gehört der Gründerfamilie des Maschinenbauers in vierter Generation an. 1971 übernahm er von seinem Vater Bernhard den Vorsitz der Geschäftsführung der Siemag Siegener Maschinenbau GmbH in Hilchenbach. Damals erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 70 Mill. Euro, heute sind es mehr als 3 Mrd. Euro.Klar, dass dieses Wachstum nicht rein auf organischem Weg bewerkstelligt wurde. Mit mehreren Fusionen und Übernahmen – darunter Schloemann in den 1970er Jahren, Mannesmann Demag zur Jahrtausendwende und Elexis 2011 – stellte er die Gruppe breit auf. Zudem schaffte er es, MAN – die rund 20 Jahre eine knappe Mehrheit an SMS hielt – herauszukaufen.Weiss war jedoch nicht nur Unternehmer, vielmehr engagierte er sich auch politisch. Von 2008 bis 2012 war er Präsident der Deutsch-Russischen Aushandelskammer, von 1982 bis 1997 Vorsitzender des Arbeitskreises China im Asien-Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft. Von daher gilt Weiss alseiner der Pioniere der chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen nach der Öffnung des Landes in den 1970er Jahren.