Aktivistische Aktionäre

Hindenburg setzt Icahn unter Druck

Ausgerechnet der aktivistische Investor Carl Icahn ist ins Visier eines aktivistischen Investors geraten. Hindenburg Research wirft dem US-Finanzinvestor schwere Verfehlungen vor. Das zeigt auch Wirkung an der Börse.

Hindenburg setzt Icahn unter Druck

Hindenburg Research setzt Carl Icahn unter Druck

Reuters New York

Der aktivistische Finanzinvestor Carl Icahn bekommt die Wirkung von Börsenwetten auf fallende Kurse nun am eigenen Leib zu spüren. Die Aktien der US-Investmentgesellschaft Icahn Enterprises brachen am Dienstag um mehr als 24% und weiteten die Verluste am Mittwoch aus, nachdem Hindenburg Research eine Short-Position in dem Titel öffentlich gemacht hatte. Zugleich prangerte der Leerverkäufer angebliche Missstände an: So sei die Bewertung einiger Geschäftseinheiten um mehr als 75% zu hoch. Icahn arbeite mit Strukturen, die einem Ponzi-System ähnelten, hieß es weiter. Dieser Begriff wird für eine Betrugsmasche verwendet, die Anlegern Gelder mit hohen Renditeversprechungen abluchst, die nicht eingehalten werden. Icahn wies die Vorwürfe zurück und teilte mit, dass es lediglich das Ziel von Hindenburg sei, Geld mit seiner Short-Position zu verdienen.

Hindenburg hatte zuletzt schon mehrfach Unternehmen ins Visier genommen und schwere Vorwürfe formuliert. Dies verunsichert Investoren, die in der Kürze der Zeit kaum überprüfen können, wie plausibel solche Vorwürfe sind; sie reagieren deshalb oft mit umfangreichen Aktienverkäufen. Ein prominentes Beispiel war zuletzt die indische Adani-Gruppe, der Hindenburg dadurch innerhalb weniger Tage einen Verlust von rund 100 Mrd. Dollar an Marktkapitalisierung einbrockte.

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