Langjähriger Finanzvorstand der KNDS-Gruppe kommt zum Startup

Horst Rieder neuer CFO von Donaustahl

Donaustahl hat mit Horst Rieder einen Veteranen der Wehrtechnik als neuen CFO verpflichtet. Der Ex-KNDS-Finanzchef wird ab November Seite an Seite mit Gründer Stefan Thumann arbeiten.

Horst Rieder neuer CFO von Donaustahl

Horst Rieder neuer CFO von Donaustahl

bg Frankfurt

Das im Bereich der Wehrtechnik tätige bayerische Startup Donaustahl kann einen hochkarätigen Neuzugang im Management vermelden. Mit Horst Rieder konnte der langjährige Finanzvorstand der KNDS-Gruppe (ehemals Krauss-Maffei-Wegmann) als neuer CFO gewonnen werden. Rieder werde die Position ab dem 1. November 2025 übernehmen und die finanzielle Steuerung des Unternehmens in einer entscheidenden Wachstumsphase verantworten, heißt es in einer Mitteilung.

Veteran der Wehrtechnik

Den Posten bei KNDS hatte Rieder bis Ende 2024 inne und verantwortete dort unter anderem die Milliardenfusion der deutschen Krauss-Maffei-Wegmann mit der französischen Nexter Group zu Europas größtem Panzerbauer KNDS. „Mit seiner beeindruckenden Erfahrung und seinem fundierten Wissen im Bereich der Rüstungsindustrie wird er dazu beitragen, Donaustahl auf seinem Weg zu einer führenden Rolle in der Wehrtechnikbranche weiter voranzubringen“, freut sich Donaustahl-CEO Stefan Thumann auf die Zusammenarbeit.

Horst Rieder selbst erklärt: „Die Position des CFO von Donaustahl ist derzeit wohl die spannendste auf dem großen Markt der Defense-Start-Ups. Ein Unternehmen, das es geschafft hat, so groß zu werden und gleichzeitig seine finanzielle Unabhängigkeit zu bewahren, ist wohl einzigartig in Deutschland.“

Deutsch und eigenständig

Donaustahl hatte im April eine Anleihe mit dem Zielvolumen von 8 Mill. Euro aufgelegt, die als Kryptowertpapier (Inhaberschuldverschreibung) strukturiert Kleinanlegern eine Beteiligung ermöglichen sollte. Thuman hatte kürzlich erklärt, dass die Anleihe noch bis Ende Dezember gezeichnet werden kann. Mit Rieder als CFO dürfte sich Donaustahl dann stärker öffnen für institutionelle Investoren, auch die Wandlung von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft könnte auf die Agenda rücken. Gründer Thumann hatte schon im vergangenen Jahr Angebote von US-Investoren zum Buyout vorliegen – aber ihm ist es grundsätzlich wichtig, dass Donaustahl deutsch und eigenständig bleibt. Es werden auch keine Bauteile aus den USA oder China verwendet, um die strategische Autonomie zu bewahren.

Ein Vorbild für die angestrebte Resilienz

Damit hat die kleine Donaustahl Vorbildcharakter für das, was auf deutscher und europäischer Ebene an Resilienz aufgebaut werden soll für die Verteidigungsfähigkeit. Donaustahl ist auf Drohnen spezialisiert und erweitert ihre Fähigkeiten ständig, zuletzt vor allem für die Munitionierung der Drohnen. Mit Rieder weiß Thumann da einen weiteren Fachmann an seiner Seite. Auf EU-Ebene werden Pläne für einen Drohnen-Wall gegenüber Russland vorangetrieben – wobei Rüstungsexperten wie Christian Mölling schon ein wenig auf die Bremse treten und angesichts eines gewissen Drohnen-Hypes anmahnen, dass es um den Aufbau von Verbundfähigkeiten gehe.