Britische Banken

HSBC wechselt überraschend Finanzchef aus

HSBC trennt sich überraschend von Finanzchef Ewen Stevenson. Am 1. Januar übernimmt Georges Elhedery die Position. Prompt wird er als möglicher Nachfolger für CEO Noel Quinn gehandelt.

HSBC wechselt überraschend Finanzchef aus

hip

HSBC wird sich von ihrem CFO Ewen Stevenson (56) trennen. Wie die britische Großbank mitteilte, wird er das Amt am 31. Dezember niederlegen – kurz bevor er das vierte Jahr als Finanzchef vollgemacht hätte. Das Institut übertraf gerade mit seinen Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal die Markterwartungen. Anfang 2023 übernimmt dann Georges Elhedery (48), derzeit Co-Chef der Investment-Banking-Sparte GBM (Global Banking & Markets). Während sich das Institut dem Ende eines dreijährigen Konzernumbaus nähert, in dessen Verlauf Zehntausende von Stellen gestrichen wurden, habe der Board „die Gelegenheit genutzt, die Zusammensetzung des Group Executive Committee mit be­sonderem Fokus auf die langfristige Nachfolgeplanung zu überprüfen“, verlautbarte HSBC. Prompt wurde der Absolvent der Pariser Elitehochschule ENSAE (École Nationale de la Statistique et de l’Administration Économique) als möglicher Nachfolger für CEO Noel Quinn gehandelt. „Georges ist eine außerordentliche Führungskraft mit großer Erfahrung in der Führung eines weltweiten Ge­schäfts und einer wesentlichen geografischen Region“, ließ sich Quinn in einer Pflichtveröffentlichung zitieren. Während Stevenson von Roy­al Bank of Scotland (heute Natwest) zur HSBC gekommen war, handelt es sich bei Elhedery um ein Eigengewächs. Er ist seit dem Jahr 2005 an Bord. Im Verlauf seiner Karriere im Konzern führte er unter anderem das Geschäft von GBM in Nahost und Nordafrika. Von Dezember 2016 bis September 2019 saß er im Board von The Saudi British Bank, einem an der saudischen Börse notierten Institut.

Es sei „ein natürlicher Wendepunkt“ für HSBC und deshalb der richtige Zeitpunkt zu gehen, sagte Stevenson in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Es habe keinerlei Unstimmigkeiten zwischen ihm und Quinn gegeben. „Ich habe nicht vor, so schnell irgendwo anders hin zu gehen“, fügte Quinn hinzu. Er wolle „noch viele Jahre“ im Amt bleiben.

GBM wird ab sofort vom bisherigen Co-CEO Greg Guyett allein geführt. Während eines Sabatticals von Elhedery hatte der ehemalige J.P.-Morgan-Banker das bereits ge­tan. Bei der US-Bank war der Princeton-Absolvent unter anderem CEO für Greater China und Chef der Global Corporate Bank in London. Eine weitere Station seiner Karriere war die East West Bank, bei der er als President und COO fungierte.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.