Chefwechsel

In der Kreissparkasse Waiblingen rückt Uwe Burkert nach oben

Uwe Burkert übernimmt zu Beginn des neuen Jahres den Vorstandsvorsitz der Kreissparkasse Waiblingen. Der einstige Chefvolkswirt der LBBW war 2021 zu dem Institut gewechselt.

In der Kreissparkasse Waiblingen rückt Uwe Burkert nach oben

Von Thomas Spengler, Stuttgart

An der Spitze der Kreissparkasse Waiblingen vollzieht sich ein Generationswechsel. So löst zum 1. Januar 2023 der bisherige Generalbevollmächtigte Uwe Burkert (52) den Vorstandsvorsitzenden Ralph Walter auf dem Chefsessel ab.

Der 63-jährige Walter, der nach 47 Berufsjahren in dem Institut oftmals als „ein Sparkassen-Urgestein“ bezeichnet wird, hatte interimsweise die Spitzenposition für das Jahr 2022 übernommen, um einen reibungslosen Übergang in dem Führungsgremium sicherzustellen. Dies war notwendig geworden, nachdem vor Jahresfrist die damalige Vorsitzende Ines Dietze (56) von Waiblingen an die Spitze der Sparkasse Göttingen gewechselt hatte.

Wechsel von der LBBW

Bekanntlich war Burkert von der LBBW, wo er sich seit 2013 als Chefvolkswirt über die Sparkassengruppe hinaus eine hohe Wertschätzung erworben hatte, im vergangenen Jahr zur Kreissparkasse Waiblingen gekommen, die mit einer Bilanzsumme von 9,9 Mrd. Euro die fünftgrößte Sparkasse im Südwesten darstellt. Nachdem der Wirtschaftswissenschaftler inzwischen die Eignung als Geschäftsleiter von der BaFin zuerkannt bekommen hat, kann er zum Jahresbeginn 2023 in den Vorstand einziehen.

Zum gleichen Termin übernimmt Olaf Kordian im Vorstand von Walter die Verantwortung für das Firmenkundengeschäft. Bereits zum 1. Januar 2022 war Vincenzo Giuliano in das Führungsgremium berufen worden. Er war zuvor stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Heilbronn und verantwortet nun das Privatkundengeschäft in Waiblingen. Damit ist er auf Lothar Kümmerle gefolgt, der nach 24-jähriger Mitgliedschaft im Vorstand per Ende 2021 in den Ruhestand gegangen war. Nachdem Burkert zum 1. Juli 2021 nach Waiblingen gekommen war, habe er von Walter noch viel lernen können, sagte der 52-Jährige der Börsen-Zeitung.

Expertise für Firmenkunden

Als eine der größten Herausforderungen für das Institut erachtet er, die Balance zwischen Digitalisierung und persönlicher Kundenbetreuung zu finden. Insbesondere bei Themen wie Zinsentwicklung und -absicherung oder Einschätzungen der Konjunktur könne er seine volkswirtschaftliche Expertise zugunsten der Firmenkunden einbringen, sagt Burkert über die Verbindung seines volkswirtschaftlichen Verständnisses mit dem Know-how der Sparkasse vor Ort. „Einen Mehrwert, den ich beitragen kann.“

Hinter den Hidden Champions des eigenen Marktgebiets weiß Burkert auch viel an „Hidden Reserves“, wie er die Finanz-, aber auch Innovationskraft der Firmenkunden nennt. „Wir haben jede Menge an industriellem Mittelstand, der in der Lage ist, mit Krisen umzugehen“, sagt er, der die dauerhafte Unterstützungskultur der Regierung kritisch beurteilt. Vielmehr hätten viele Firmen eher den Anspruch, die Krise „selbst wuppen zu können“.

Unterm Strich rät er den Unternehmen, sich auf die eigenen Stärken insbesondere im Service zu besinnen. Im Industriebereich sei dies oft das wichtigste Verkaufsinstrument, während es im Konsumbereich häufig daran mangele. Daher hofft hier Burkert auf ein Umdenken in Richtung Endverbraucher – auch wenn es darum gehe, im Sinne von Nachhaltigkeit die Reparatur der Neuanschaffung vorzuziehen. „In diesem Kontext könnte man auch darüber nachdenken, Reparaturleistungen durch eine Senkung der Mehrwertsteuer zu fördern“, regt Burkert an.