Intel-Chef Tan weist Rücktrittsforderung zurück
Intel-Chef Tan weist Rücktrittsforderung zurück
Bloomberg Washington
Der Vorstandsvorsitzende von Intel, Lip-Bu Tan, hat die Rücktrittsforderung von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen. Er habe die volle Unterstützung des Unternehmensvorstands, betonte der Top-Manager. Tan (65) habe sich an das Weiße Haus gewandt, um das, was er als „Fehlinformationen” über seine bisherige Arbeit bezeichnete, aufzuklären, schrieb er in einem Brief an die Mitarbeiter, der auf der Website von Intel veröffentlicht wurde.
Trump hatte am Donnerstag auf seiner Online-Plattform Truth Social den Rücktritt des Firmenchefs wegen Interessenkonflikten gefordert. Die Kritik zielte auf Verbindungen zu chinesischen Firmen und ein Strafverfahren gegen Tans früheren Arbeitgeber, den Chipdesigner Cadence.
Bei Intel sorgt das für große Unruhe. Tan führt den angeschlagenen Halbleiterhersteller erst seit Mitte März. Der in Malaysia geborene Physiker folgte auf Pat Gelsinger, der Intel mit milliardenschweren Fabrikneubauten, unter anderem in Magdeburg, zurück in die Spur bringen wollte. Tan rückte aber schnell von den Plänen seines Vorgängers ab und setzt nun einen strengen Sparkurs um.
Tan um Schadensbegrenzung bemüht
In seinem Brief an die Mitarbeiter bemüht sich der Intel-Chef um Schadensbegrenzung. „Ich teile voll und ganz das Engagement des Präsidenten für die Förderung der nationalen und wirtschaftlichen Sicherheit der USA“, heißt es in dem Schreiben. „Wir arbeiten mit der Regierung zusammen, um die aufgeworfenen Fragen zu klären und sicherzustellen, dass sie die Fakten kennt.“
Vor Trump hatte bereits der republikanische Senator Tom Cotton gefordert, Tan solle Fragen zu Verbindungen nach China beantworten – einschließlich Investitionen in die Halbleiterunternehmen des Landes und weitere mit Verbindungen zum Militär des Landes.
„Es sind eine Menge Fehlinformationen über meine früheren Tätigkeiten bei Walden International und Cadence Design Systems im Umlauf“, schrieb Tan. „Ich möchte ganz klar sagen: In mehr als 40 Jahren in der Branche habe ich Beziehungen auf der ganzen Welt und in unserem vielfältigen Ökosystem aufgebaut – und ich habe mich stets an die höchsten rechtlichen und ethischen Standards gehalten.“