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James von Moltke leitet Arbeitsgruppe zur Zinssatz-Reform

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Leben gerufene Arbeitsgruppe zur Reform der europäischen Zins-Benchmarksätze hat einen neuen Vorsitzenden. Wie die europäische Marktaufsichtsbehörde ESMA in ihrer Funktion als Sekretariat der...

James von Moltke leitet Arbeitsgruppe zur Zinssatz-Reform

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Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Leben gerufene Arbeitsgruppe zur Reform der europäischen Zins-Benchmarksätze hat einen neuen Vorsitzenden. Wie die europäische Marktaufsichtsbehörde ESMA in ihrer Funktion als Sekretariat der Arbeitsgruppe am Dienstag mitteilte, übernimmt der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke, das Amt. Er folgt auf Tanate Phutrakul, hauptberuflich Finanzvorstand beim niederländischen Finanzkonzern ING Groep.

Die Reform der Zins-Benchmarks Eonia und Euribor wurde als Konsequenz aus den Zinsmanipulationen mit dem auf Bankenangaben basierenden Eonia in Angriff genommen. Sie gehört neben der Derivate-Richtlinie Emir und der Finanzmarktrichtlinie Mifid II sowie der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 zu den großen Regulierungsvorhaben, mit denen sich die Finanzbranche in den vergangenen Jahren beschäftigt hat.

Mit der Ablösung des Eonia durch den von der EZB auf der Basis der Geldmarktstatistik ermittelten Übernachtsatz Estr allein ist es nicht getan. Aufgrund der unterschiedlichen, zum Teil auch produktspezifischen Anforderungen der verschiedenen Institute schlägt die Arbeitsgruppe vielmehr ein zweigleisiges Vorgehen für global und lokal tätige Akteure vor. Unter von Moltkes Leitung soll die Arbeitsgruppe dafür Sorge tragen, die Einführung risikofreier Referenzzinssätze bei einer Reihe von Finanzprodukten zu fördern. Dabei sollen auch potenzielle Hindernisse identifiziert und Lösungen erarbeitet werden.

(Börsen-Zeitung,