Japans erste Finanzministerin will festeren Yen
Japans erste Finanzministerin will festeren Yen
Japans erste Finanzministerin befürwortet festeren Yen
mf Tokio
Japans erste Premierministerin Sanae Takaichi hat die 66-jährige Satsuki Katayama als erste Finanzministerin der Inselnation in ihr neues Kabinett geholt. Die ehemalige hochrangige Beamtin im Finanzministerium und Ex-Ministerin für regionale Wiederbelebung setzt sich für eine Aufwertung des Yen ein. Auf diese Weise ließe sich die Inflationsrate senken, die teilweise auf höhere Importpreise aufgrund des Yen-Verfalls zurückzuführen ist. Die neue Regierungschefin Takaichi will die Inflation bekämpfen, um verloren gegangene Wähler zur regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) zurückzuholen.
Förderung von Wachstum
Im März sagte Katayama, die Regierung von US-Präsident Donald Trump wolle keine übermäßige Schwäche des Yen gegenüber dem Dollar. Nach ihrer Ansicht liegt der reale Wert des Dollar eher bei 120-130 Yen als wie zuletzt nahe 150 Yen. Statt höhere Zinsen und Interventionen am Devisenmarkt bevorzugt sie eine Förderung des fundamentalen Wachstums. Diese Haltung passt genau zur erklärten politischen Stoßrichtung von Takaichi. Laut der Finanzzeitung Nikkei ist Katayama für „Freimütigkeit und entschlossene Entscheidungen“ bekannt, während ihr Vorgänger Katsunobu Kato selten vom Skript abwich, und besitzt gute Kontakte im Ministerium zu den Entscheidungsträgern in der Wechselkursdiplomatie.
Als Ex-Beamtin kennt Katayama sich auch mit den internen Abläufen der Haushaltsplanung gut aus. Laut Experten könnte sie dieses Wissen nutzen, um innovative Wege zur Finanzierung von höheren Staatsausgaben zu finden. Takaichi setzt auf massive Investitionen in neue Technologien und die Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Diese Ankündigungen befeuern den „Takaichi Trade“, der den Nikkei 225 am Dienstag auf einen neuen Rekord trieb. Der Devisenmarkt schwankte in seiner Einschätzung der Finanzministerin. Zuerst wertete der Yen auf, dann wieder ab.