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Johannes Teyssen 60

cru - Die 22 Mrd. Euro schwere Übernahme von Innogy hat Eon-Chef Johannes Teyssen gerade zum CEO von Europas größtem Stromverteiler gemacht. Am morgigen Mittwoch (9. Oktober) wird Teyssen, der die Transaktion einen der "kreativsten Gestaltungsdeals...

Johannes Teyssen 60

cru – Die 22 Mrd. Euro schwere Übernahme von Innogy hat Eon-Chef Johannes Teyssen gerade zum CEO von Europas größtem Stromverteiler gemacht. Am morgigen Mittwoch (9. Oktober) wird Teyssen, der die Transaktion einen der “kreativsten Gestaltungsdeals der deutschen Industriegeschichte” nennt, 60 Jahre alt.Eröffnet ist schon seit einiger Zeit der Wettbewerb darum, wer der Nachfolger auf seinem Spitzenposten wird. Teyssen will den Energiekonzern Ende 2021 verlassen. Damit können sich die Kronprinzen in Stellung bringen. Da ist zunächst Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum, der mit der laufenden Übernahme der ehemaligen RWE-Tochter Innogy beauftragt ist. Ebenfalls als Konzernlenker geeignet sein könnte Finanzchef Marc Spieker. Auch der Chef des Kerngeschäfts mit den Netzen, Thomas König, kommt für den Spitzenposten in Frage. Drei Kronprinzen Teyssen will seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern, wie er selbst 2018 angekündigt hat. Ab Ende 2021 komme für ihn “die große Freiheit”. Er freue sich auf die nächsten drei Jahre und die Integration des Konkurrenten Innogy, der zerschlagen werden soll. “Da wird mir auf keinen Fall langweilig”, sagte Teyssen. “Und danach höre ich auf.” Elf Jahre an der Spitze des Energiekonzerns seien genug. Sein Vertrag war zuletzt im Jahr 2017 verlängert worden. Der promovierte Jurist hat fast sein gesamtes Berufsleben bei Eon und den Vorgängerkonzernen verbracht. Teyssens Kronprinz Birnbaum nahm 2018 federführend die Umsetzung der mit RWE vereinbarten Übernahme der Netz- und Vertriebsgeschäfte von Innogy in die Hand und führte gleichzeitig die jetzt an RWE übertragene Ökostromsparte von Eon. Birnbaum kennt alle drei Konzerne von innen: Der 51 Jahre alte Manager war von 2008 bis 2013 als Strategiechef für RWE tätig und gilt – wie auch Finanzchef Spieker und Netzvorstand König – als Teyssens potenzieller Nachfolger.Allerdings wird die Rolle als “Kronprinz” für alle drei Manager aus Konzernkreisen eingeschränkt: Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley habe keine Vorentscheidung getroffen. Als rational denkender Mensch werde er sich mit dieser Entscheidung erst dann befassen, wenn sie ansteht. Das dürfte wohl erst in einem Jahr sein. Bis dahin können sich die drei “Kronprinzen” beweisen.