Bei Deutschlands größter Energiegenossenschaft Prokon kommt es zu einem Wechsel im Vorstand. Wie das Unternehmen aus Itzehoe mitteilte, wird Katharina Beyer Anfang 2024 den Posten von Andreas Neukirch übernehmen, der in den Ruhestand wechselt. Vorsitzender des weiterhin zweiköpfigen Vorstands bleibt Henning von Stechow.

Beyer war zuletzt bei Statkraft Erneuerbare, Teil von Europas größtem Erzeuger erneuerbarer Energien aus Norwegen, für den Bereich Wind Asset Management Deutschland verantwortlich. Zuvor arbeitete die Diplom-Kauffrau in führenden Positionen bei Siemens Wind Power und Thyssenkrupp Industrial Solutions. Prokon verweist auf ihre langjährige Erfahrung in der Windbranche und umfassende Expertise im Management und der Strategieentwicklung. "Wir wollen Prokon noch wirksamer strategisch für die Zukunft und auf unsere Wachstumsziele ausrichten", sagte die Aufsichtsratsvorsitzende Petra Wildenhain. "Für diese Ziele bringt die neue Vorstandskollegin mit ihren Qualifikationen die besten Voraussetzungen mit."

Die mit 39.000 Eigentümern mitgliederstärkste Energiegenossenschaft in Deutschland, seit 2015 als Genossenschaft in Bürgerhand, hat bislang 70 Windparks mit einer Gesamtleistung über 800 Megawatt (MW) in Deutschland, Polen und Finnland realisiert. Das Unternehmen, das 2022 mit einem Überschuss von 23 (i.V. 12) Mill. Euro das beste Ergebnis seit 2015 erreichte und 2023 bei einem Umsatz zwischen 109 und 119 Mill. Euro einen Vorsteuergewinn im einstelligen Mill.-Euro-Bereich erwartet, stellt eine Verdopplung der Stromerzeugungskapazitäten auf 1.500 MW bis 2030 in Aussicht.

Neben Entwicklung, Betrieb und Wartung von Windenergieanlagen will sich Prokon breiter aufstellen. Photovoltaikprojekte stehen auf der Agenda, der Service für Windenergieanlagen soll nach Finnland ausgeweitet werden. In Spanien will Prokon mit ersten Windparkprojekten aktiv werden. Neue Bereiche sollen mit Wasserstoff, Biomethan und Batteriespeichern erschlossen werden.

Beyer trete als Vorstandsmitglied in große Fußstapfen, würdigte Aufsichtsratschefin Wildenhain das Engagement von Andreas Neukirch. Der ehemalige Manager der GLS Gemeinschaftsbank war im November 2020 in den Prokon-Vorstand eingezogen, nachdem er zuvor als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender mit Prokon verbunden war.