Urgestein des Kapitalmarkts

Klaus Kaldemorgen hört als Fondsmanager auf

Mit Klaus Kaldemorgen hört der wohl renommierteste deutsche Fondsmanager zum Monatsende auf. Aber nur als Fondslenker. Als Stratege bleibt Kaldemorgen der DWS treu.

Klaus Kaldemorgen hört als Fondsmanager auf

Klaus Kaldemorgen hört als Fondsmanager auf

wrü Frankfurt
Von Werner Rüppel, Frankfurt

Klaus Kaldemorgen, der wohl bekannteste und renommierteste Fondsmanager Deutschlands, hört Ende des Monats als Fondslenker auf. Seit 1982 hat er für die DWS Fonds gesteuert und war dabei sehr erfolgreich. Der 72-jährige, der als das Gesicht der DWS in der Öffentlichkeit gilt, bleibt seinem Arbeitgeber aber auch über das Jahr 2025 hinaus als Kapitalmarktstratege erhalten. Als „Head of Investment Strategy“ werde er weiterhin im Austausch mit dem Multi-Asset-Total-Return-Team stehen und seine Expertise und Erfahrung aus über 43 Jahren am Kapitalmarkt mit einbringen, erläuterte die Fondsgesellschaft am Dienstag.

15 Mrd. Euro schwerer Fonds

Christoph Schmidt übernimmt zum 30. November die alleinige Verantwortung als Lead Portfoliomanager des laut Morningstar 15 Mrd. Euro schweren DWS Concept Kaldemorgen. Es ist ein sanfter Übergang, der auch für Kontinuität steht: Schmidt war mehr als drei Jahren lang Co-Lead Portfoliomanager neben Klaus Kaldemorgen. Insgesamt arbeiten die beiden schon seit 17 Jahren zusammen.

Kaldemorgen hatte den Fonds mit einer Risikobegrenzung auf einen maximalen Verlust von 10% p.a. 2011 entwickelt. Niemand hätte damals gedacht, dass der Concept Kaldemorgen einmal so erfolgreich ist. Nun ist der Fonds ein Aushängeschild der DWS, der auch reichlich Gebühreneinnahmen bringt. Die Anlagephilosophie, der Anlageprozess, das Investmentteam und der Name blieben unverändert bestehen, teilte die DWS mit.

„Systematisch vorbereitet“

„Dies ist der nächste logische Schritt in der Nachfolgeplanung für den DWS Concept Kaldemorgen, die wir über viele Jahre systematisch vorbereitet haben”, sagt Klaus Kaldemorgen selbst. „Ich freue mich sehr, auch in meiner neuen Rolle leidenschaftlich mit dem Team über Kapitalmarktthemen zu diskutieren und weiterhin mit Kunden und Vertriebspartnern im Austausch zu bleiben.“

Kaldemorgen ist ein Urgestein des deutschen Kapitalmarktes, er hat 1982 bei der DWS auf der Rentenseite als Fondsmanager begonnen und ist der Fondsgesellschaft treu geblieben. Der gebürtige Bochumer analysiert gerne die Märkte, schaut wie Warren Buffett bei Unternehmen genau hin und vertritt eine klare Meinung. Einen Titel einzig aufgrund dessen Zugehörigkeit zu einem Index zu kaufen, würde ihm widerstreben.

Bis 2013 war der Fondslenker viele Jahre mit der Steuerung des weltweit ausgerichteten Aktienfonds „DWS Vermögensbildungsfonds I“ erfolgreich und hat oftmals den relevanten Vergleichsindex geschlagen. Kaldemorgen gilt als Teamplayer und hat in den vergangenen Jahren sukzessive Verantwortung an Jüngere abgegeben.

Christoph Schmidt begann seine Karriere bei der DWS im Jahr 2008 im Team von Klaus Kaldemorgen. Er ist Mitbegründer des DWS Concept Kaldemorgen und war bereits seit Oktober 2013 einer der stellvertretenden Portfoliomanager. Im September 2022 übernahm er die Rolle als Co-Lead. Darüber hinaus ist er seit Dezember 2012 verantwortlich für das Management des 3,7 Mrd. Euro schweren DWS (Invest) ESG Dynamic Opportunities und leitet seit 2021 das Multi-Asset-Total-Return-Team.

„Als Lead Portfolio Manager wird Schmidt den DWS Concept Kaldemorgen weiterhin im langjährig bewährten Team-Ansatz in enger Zusammenarbeit mit den beiden Stellvertretern Henning Potstada und Thomas Graby managen“, hieß es bei der DWS.