Kryptobörse Bitpanda ordnet vor möglichem IPO die Führung neu
Kryptobörse Bitpanda ordnet vor möglichem IPO die Führung neu
Kryptobörse Bitpanda ordnet vor möglichem IPO die Führung neu
Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt
Die in Österreich gegründete Kryptobörse Bitpanda ordnet vor einem möglichen Börsengang in Frankfurt ihre Führung neu. Mitbegründer Eric Demuth tritt als Co-CEO der Schweizer Holdinggesellschaft Bitpanda Group AG zurück. Der 38-Jährige wechselt als Executive Chairman und Präsident in den Verwaltungsrat des Unternehmens mit Holding-Sitz in Zürich und Hauptsitz in Wien. Im Zuge dieses Wechsels übernimmt der bisherige Co-CEO Lukas Enzersdorfer-Konrad die Position des alleinigen CEO der Bitpanda Group. Der Wechsel sei das Ergebnis eines Übergabeplans, an dem sie ein Jahr lang gearbeitet hätten, erklärte Demuth.
Milliardenbewertung
Die Investmentbanker von Citigroup und J.P. Morgan arbeiten bereits seit einiger Zeit an einem Börsengang von Bitpanda. Dafür war eine Weile lang auch New York im Gespräch wegen der dortigen Begeisterung der Investoren für Kryptowährungen. Inzwischen gilt dies jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Auch London als Ort für ein IPO hatte Demuth noch kürzlich ausgeschlossen. So bliebe Frankfurt als wahrscheinlichster Börsenplatz für das Debüt. Im Jahr 2021 war das Startup mit 3,6 Mrd. Euro bewertet worden.
Demuth schrieb jetzt zu seinem Wechsel in den Verwaltungsrat auf der Plattform X, in seiner neuen Rolle werde er sich auf die Gestaltung der Strategie, die Förderung der globalen Expansion und die Entwicklung von Produkten konzentrieren. Er werde mit Enzersdorfer-Konrad eng zusammenarbeiten, „um das Unternehmen weiter voranzubringen, unsere strategische Basis zu stärken und sicherzustellen, dass Bitpanda eine treibende Kraft für Finanzinnovation in Europa und darüber hinaus bleibt“, hieß es in der Mitteilung zum Führungsumbau.
Demuth, der gebürtig aus Wismar stammt, hatte Bitpanda 2014 zusammen mit seinen Freunden Paul Klanschek und Christian Trummer in Wien gegründet. Im vergangenen August hatte sich bereits Mitbegründer Paul Klanschek aus der operativen Führung von Bitpanda zurückgezogen und war in den Aufsichtsrat eingezogen. Demuths Karriere war nicht von Beginn an in der Finanzwelt gestartet. Nach dem Abschluss der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker und arbeitete mehrere Jahre auf Containerschiffen der Reederei Hapag-Lloyd. Erst danach nahm er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banking und Finance an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an der London School of Economics auf.
Bitpanda richtet sich zum einen an private Kunden, die über die gleichnamige App mit Kryptowährungen wie Bitcoin handeln, aber auch in Aktien, ETFs oder Rohstoffen investieren können. Ferner bietet Bitpanda seine Dienste anderen Unternehmen an. So beruht etwa der Kryptohandel bei der Smartphonebank N26 auf Technik von Bitpanda. Das Startup hat nach eigenen Angaben sieben Millionen Privatkunden und mehr als 700 Beschäftigte. Seit der Gründung ist Bitpanda in den meisten Jahren profitabel gewesen und hat den Umsatz 2024 auf fast 400 Mill. Euro verdoppelt.
