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Liz Mohn 75

ab - Liz Mohn, die Matriarchin von Bertelsmann, scheint großen Wert auf Geburtstagsgeschenke zu legen. Vor zehn Jahren, anlässlich ihres 65. Geburtstags, besiegelte sie den Rückkauf des bei der belgischen Groupes Bruxelles Lambert liegenden...

Liz Mohn 75

ab – Liz Mohn, die Matriarchin von Bertelsmann, scheint großen Wert auf Geburtstagsgeschenke zu legen. Vor zehn Jahren, anlässlich ihres 65. Geburtstags, besiegelte sie den Rückkauf des bei der belgischen Groupes Bruxelles Lambert liegenden Minderheitsanteils an dem Medienkonzern und zementierte damit die Alleinherrschaft der Gründerfamilie Bertelsmann/Mohn. Der Vorstand des Medienriesen aus der westfälischen Provinz hatte dagegen den alternativen Börsengang favorisiert.Heute, zehn Jahre später, stand eigentlich wieder ein historischer Wendepunkt in der Firmengeschichte an: Liz Mohn, die seit 2003 den Vorsitz der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) führt, sollte nach allgemeinem Verständnis mit Vollendung ihres 75. Lebensjahrs am 21. Juni ihre Nachfolge regeln. Daraus wird nun nichts, wurde die in der Geschäftsordnung der BVG vorgesehene Altersgrenze doch schon Anfang 2014 geräuschlos eliminiert.Die BVG hält 100 % der Stimmrechte in der Hauptversammlung und ist damit das eigentliche Machtzentrum des Konzerns. Die Kapitalanteile liegen dagegen in der Bertelsmann-Stiftung (80,9 %) und bei Familie Mohn (19,1 %).”Es gibt keine Regelung, nach der anlässlich des 75. Geburtstags von Liz Mohn ein Ämterwechsel stattzufinden und eine Nachfolgeregelung für sie in der BVG in Kraft zu treten habe”, bescheidet Bertelsmann und verweist darauf, dass die Aussagen des langjährigen Bertelsmann-Managers Gunter Thielen im Jahr 2009 getroffen wurden – mithin vor der Änderung der Geschäftsordnung. Für Thielen wurde 2012 dagegen keine Ausnahme gemacht. Er gab im August 2012 mit Erreichen der Altersgrenze von 70 Jahren den Vorsitz in der Bertelsmann-Stiftung ab und zog sich Ende desselben Jahres aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft zurück. Dort hatte er den Vorsitz inne.Reinhard Mohn, der 2009 im Alter von 88 Jahren verstorben war, hatte seine zweite Ehefrau testamentarisch mit einer Machtfülle ausgestattet, die es zuvor in diesem Umfang bei Bertelsmann nicht gegeben hatte. Altersgrenzen, wird in Gütersloh betont, seien kein Bestandteil des Testaments von Reinhard Mohn gewesen. Im Übrigen ergänze sich Liz Mohn mit ihren Kindern Christoph und Brigitte Mohn “mit der klaren Rollenverteilung sehr gut”.