Jubiläum

Liz Mohn wird 80

Es ist nicht irgendein Geburtstag, den Liz Mohn am 21. Juni begeht. Nein, wenn die Matriarchin des Medienkonzerns Bertelsmann am 21. Juni ihr 80. Lebensjahr vollendet, kommt es nach fast 20 Jahren zu einer Zäsur. Denn Mohn übergibt das Amt der...

Liz Mohn wird 80

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– Es ist nicht irgendein Geburtstag, den Liz Mohn am 21. Juni begeht. Nein, wenn die Matriarchin des Medienkonzerns Bertelsmann am 21. Juni ihr 80. Lebensjahr vollendet, kommt es nach fast 20 Jahren zu einer Zäsur. Denn Mohn übergibt das Amt der Familiensprecherin, das der 2009 verstorbene Reinhard Mohn 2002 seiner Frau übertragen hatte, an Sohn Christoph. Damit wird der 55-Jährige zugleich Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), des eigentlichen Machtzentrums des Gütersloher Konzerns. Dort sind die Stimmrechte gebündelt.

Das Timing hätte nicht besser sein können, wird dieser Tage in Gütersloh doch umfänglich einer der „herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte“ gedacht. Die Rede ist von Reinhard Mohn, der am 29. Juni 100 Jahre alt geworden wäre. Der Konzern hat keine Kosten und Mühen gescheut, das Jubiläum gebührend zu feiern, Unternehmenshistoriker Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat sogar eine Biografie verfasst.

Während Reinhard Mohn in jungen Jahren viel Wert auf die dezentrale Unternehmensführung gelegt hatte, hatte er seine zweite Ehefrau testamentarisch mit einer unvergleichlichen Machtfülle ausgestattet, die diese zu nutzen verstand. So hatte sie bereits zu ihrem 75. Geburtstag darauf verzichtet, ihre Nachfolge zu regeln. Möglich gemacht hatte das die 2014 durchgeführte Änderung der Geschäftsordnung. Zwar übergibt sie nun fünf Jahre später die Ämter an ihren Sohn, die Macht der Familie wird damit jedoch nur weiter zementiert. Denn Christoph Mohn sitzt seit 2013 auch dem Aufsichtsrat des Medienkonzerns vor und kontrolliert sich damit selbst.