– Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat am Mittwoch den Vertrag des Konzernchefs Richard Lutz verlängert und unterstrich damit das laufende Wachstumsprogramm. Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr soll 2030 doppelt so hoch liegen wie 2015. Dafür fließen Milliarden in das Schienennetz, zusätzliche Mitarbeiter und Züge. Lutz’ Name sei untrennbar mit dieser Strategie verbunden, teilte Aufsichtsratschef Michael Odenwald mit.

Unterdessen sind die Finanzprobleme des Staatskonzerns nicht gelöst. Nach einem Jahr Coronakrise wird Lutz heute die Bilanz für 2020 vorlegen – mit starken Umsatzeinbußen und einem milliardenschweren Verlust, wie erwartet wird.

Der 56 Jahre alte Lutz soll die Bahn nun mindestens bis zum März 2027 führen. Ebenso lang bleibt der Vorstand Personenverkehr, Berthold Huber (57), an Bord. Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla (61) macht weiter bis Juli 2025, dann erreicht er das Rentenalter. Die Vorstände unterzeichnen jedoch ohne die übliche Gehaltserhöhung. Eigentlich war ein Aufschlag von 10% auf das Fixgehalt geplant. Es beträgt bei Lutz 900000 Euro im Jahr; mit variablen Bestandteilen kam er 2019 auf 1,73 Mill. Euro. Die Gewerkschaften sperrten sich am Mittwoch gegen die Erhöhung. Im kommenden Jahr solle das Thema aber noch einmal besprochen werden, hieß es.