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Manfred Bischoff 75

igo - Kurz vor seinem 75. Geburtstag am kommenden Samstag, dem 22. April, scheint Manfred Bischoff schon einmal die Weichen für seine Nachfolge an der Spitze des Daimler-Aufsichtsrats stellen zu wollen. "Das wäre eine Möglichkeit", antwortete er am...

Manfred Bischoff 75

igo – Kurz vor seinem 75. Geburtstag am kommenden Samstag, dem 22. April, scheint Manfred Bischoff schon einmal die Weichen für seine Nachfolge an der Spitze des Daimler-Aufsichtsrats stellen zu wollen. “Das wäre eine Möglichkeit”, antwortete er am Wochenende auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob Vorstandschef Dieter Zetsche denn für diese Rolle in Frage komme. In das Kontrollgremium müsste Zetsche von den Aktionären auf der Hauptversammlung gewählt werden.Die Übergabe würde zumindest zeitlich gut passen. Zetsches Vertrag läuft im Dezember 2019 aus. Ola Källenius, der 2015 Marketing- und Vertriebsvorstand wurde und seit Jahresbeginn das Vorstandsressort Forschung und Entwicklung verantwortet, gilt als Zetsches Kronprinz. Bischoff dagegen ist noch bis zum Ende der Hauptversammlung 2021 als Aufsichtsratschef gewählt. Die Regeln zur guten Unternehmensführung sehen eine Abkühlungsphase von mindestens zwei Jahren vor, bevor ein Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln darf. Als Bischoff im April 2007 zum Aufsichtsratschef der damaligen DaimlerChrysler AG gewählt wurde, war er der erste Chefkontrolleur aus dem Konzern.Es habe “erhebliche Vorteile, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende das Unternehmen kennt”, sagte er nun. Auch die von den Arbeitnehmern bestimmten Aufsichtsräte seien schließlich bestens mit dem Konzern vertraut.Zetsche und der ruhig und bestimmt auftretende Bischoff haben ein gutes Verhältnis zueinander, sie duzen sich und traten 1976 mehr oder weniger zeitgleich in den Konzern ein. Zetsche kam damals frisch von der Universität und begann im Forschungsbereich. Bischoff war nach seinem Diplom in Volkswirtschaft zunächst Assistent am Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg, an dem er 1973 auch promovierte. Anschließend kam er als Projektkoordinator für die Zusammenarbeit mit Steyr-Daimler-Puch zu Daimler-Benz.1981 übernahm der gebürtige Calwer und Wahlmünchner den Bereich Mergers & Acquisitions im Ressort Finanzen und wurde vier Jahre später Fachbereichsleiter. Ab 1988 war Bischoff Finanzchef von Mercedes-Benz do Brasil und rückte ein Jahr später als Finanzchef in den Vorstand der damaligen Deutsche Aerospace (Dasa), die 2000 ein Teil von EADS (heute: Airbus) wurde. Ab 1995 war Bischoff Vorstandsvorsitzender der Daimler-Tochter Dasa und dadurch auch Vorstandsmitglied von Daimler-Benz. 2003 schied er bei Daimler aus. Nachdem er 2007 Aufsichtsratschef wurde, zog er sich aus dem EADS-Board zurück.