Wirecard

Markus Braun bleibt in Untersuchungshaft

Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun bleibt in Untersuchungshaft. Seit dem Zusammenbruch des Zahlungsabwicklers im Juni 2020 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn.

Markus Braun bleibt in Untersuchungshaft

sck

Der frühere Wirecard-Vorstandschef und Großaktionär Markus Braun (52) bleibt weiter in Untersuchungshaft. Der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts München ordnete dies an. Das teilte die Justizbehörde mit nach erneuter turnusmäßiger Prüfung der Haftgründe. Letzteres geschieht alle drei Monate. Braun befindet sich seit 17 Monaten in der Münchner Strafvollzugsanstalt Stadelheim in U-Haft. Sein Anwalt versuchte zuvor, ihn im Rahmen eines Haftprüfungstermins unter Auflagen freizubekommen. Das Gericht wies das seinerzeit zurück aufgrund des dringenden Tatverdachts gegen den Beschuldigten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem gebürtigen Wiener gewerbsmäßigen Bandenbetrug, einen besonders schweren Fall von Untreue, Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor. Er soll mit gefälschten Bilanzen Banken und Investoren um mehr als 3 Mrd. Euro geprellt haben. Eine An­klage gegen Braun und andere Be­schuldigte wird 2022 erwartet. Bis zu einem Gerichtsprozess dürfte es aber noch eine Weile dauern. Denn das Gericht wird viel Zeit in Anspruch nehmen, die Anklage zu prüfen.

Der Zahlungsdienstleister war im Juni 2020 nach einem aufgedeckten Bilanzloch von 1,9 Mrd. Euro unter der Last hoher Schulden zusammengebrochen. Brauns ehemaliger Vorstandskollege, der ebenfalls aus Österreich stammende Jan Marsalek, befindet sich seitdem auf der Flucht. Er wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.