Penguin Random House

Markus Dohle kehrt Bertelsmann den Rücken

Der Chef des weltgrößten Buchverlags Penguin Random House nimmt nach der gescheiterten Fusion mit dem US-Konkurrenten Simon Schuster seinen Hut.

Markus Dohle kehrt Bertelsmann den Rücken

Reuters

Der Chef des weltgrößten Buchverlags Penguin Random House nimmt nach der gescheiterten Fusion mit dem US-Konkurrenten Simon & Schuster seinen Hut. Der seit 2013 amtierende Markus Dohle scheide auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus und verlasse in bestem Einvernehmen auch den Vorstand des Mutterkonzerns Bertelsmann, teilte der Gütersloher Medienkonzern mit. Übergangsweise werde der für das US-Geschäft von Penguin Random House zuständige Nihar Malaviya das Amt übernehmen. Nach der kartellrechtlichen Entscheidung in den USA gegen den Zusammenschluss beider Verlage habe er sich entschieden, „das nächste Kapitel von Penguin Random House an eine neue Führung zu übergeben“, sagte der 54-Jährige. Er war fast 15 Jahre im Bertelsmann-Vorstand und an der Spitze des Verlagsgeschäftes.

Deal geplatzt

Bertelsmann wollte Simon & Schuster für rund 2,2 Mrd. Dollar übernehmen. Nach einer Klage der US-Regierung hatte ein Bezirksgericht den Deal Ende Oktober aus wettbewerbsrechtlichen Gründen gestoppt. Bertelsmann hatte auf eine Berufung verzichtet. Bertelsmann-Aufsichtsratschef Christoph Mohn sagte, der Konzern bedauere Dohles Entscheidung, den Verlag und Bertelsmann nach fast 30 Jahren zu verlassen. „Unter seiner Führung hat sich der Umsatz unserer Buchsparte mehr als verdoppelt und das Ergebnis verfünffacht.“ Bertelsmann-Chef Thomas Rabe lobte Dohles designierten Nachfolger Malaviya als „unternehmerischen Verlagsprofi, der Penguin Random House bestens kennt“. Mit seiner Expertise in der globalen Medienlandschaft und Verlagsbranche werde der gebürtige Inder „das Unternehmen weiterentwickeln und insbesondere in den organischen und akquisitorischen Ausbau investieren“.

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