Von Thomas Spengler, Stuttgart

Als Matthias Metz per Ende Mai 2014 den Vorstandsvorsitz bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall an seinen Nachfolger Reinhard Klein übergab, war der Zinsüberschuss des Unternehmens schon leicht ins Rutschen geraten. Insbesondere durch die Niedrigzinspolitik der EZB waren die hochverzinslichen Altverträge der Branche immer mehr zur Last geworden. Gemessen am Neugeschäft konnte Metz zu seinem Abschied zwar noch ein Rekordjahr vorlegen. Mancher Beobachter aber fragte sich damals schon, ob die Einführung neuer Bauspartarife im Jahr 2013 nicht etwas zu spät gekommen war. Gerade mal elf Tage nach Metz’ Abschied legte die EZB erstmals einen negativen Einlagenzins fest.

Der gebürtige Stuttgarter, der in der Nähe von Schwäbisch Gmünd aufgewachsen ist, begann seine Karriere bei der Deutschen Bank, unter anderem als Assistent des legendären Finanzvorstands Klaus Mertin. Es folgten Stationen bei der Wüstenrot Bank, dem Bankhaus Metzler und schließlich von März 2006 bis Mai 2014 seine „schönste Zeit“, wie Metz selbst einmal sagte, als Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Der Diplom-Kaufmann folgte damit Alexander Erdland, der als Vorstandschef zum Rivalen nach Stuttgart, der Wüstenrot & Württembergische AG, wechselte. Dass die Wahl für den Vorstandsvorsitz auf Metz fiel, der seit 1999 bei der Bausparkasse die Ressorts Controlling, Finanzen und Bausparmathematik verantwortete, galt als ein Signal für Kontinuität. Während seiner Amtszeit baute Metz schließlich Rechnungswesen und Controlling bei Schwäbisch Hall weiter aus. Er konnte dabei nicht nur seine strategischen Kompetenzen unter Beweis stellen, sondern brachte auch seine breiten Erfahrungen vor allem in der Gesamtbanksteuerung zur Geltung. Bei der zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörenden Kasse vertrat er, der als Teamplayer galt, stets überzeugend die ethischen Werte solidarischen Wirtschaftens. „Orientierung am Nutzen unserer Mitglieder und nachhaltiges Handeln sind das Gegenteil von absolutem Gewinnstreben“, lautete sein Credo.

Metz, der verheiratet ist und vier erwachsene Kinder hat, hat sich inzwischen ganz ins Privatleben zurückgezogen. Als er im April 2018 sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender des IT-Dienstleisters Bechtle in Neckarsulm niederlegte, sagte er, seine persönliche Lebensplanung lasse den dafür notwendigen Zeitaufwand nicht zu. Wie zu hören ist, genießt er indessen mit seiner Frau und der Labradorhündin lange Spaziergänge in der Umgebung. Metz ist Liebhaber von Opern und klassischer Musik und schätzt die gute hohenlohische Küche.

Zu seinen Hobbys gehören seine Oldtimer und sportliche Aktivitäten. Wie fit er immer noch ist, bewies Metz Anfang September 2022, als er zusammen mit rund 200 Schwäbisch-Hall-Beschäftigten den 10-km-Lauf von EBM-Papst in Niedernhall erfolgreich hinter sich brachte. Metz feiert am 8. Juni seinen 70. Geburtstag.