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Max Dietrich Kley wirft beim Kodex hin

swa - Die neuen Vergütungsempfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex haben personelle Konsequenzen in dem Gremium, das die Regeln für gute Unternehmensführung entwickelt. Der langjährige BASF-Manager und -Aufsichtsrat...

Max Dietrich Kley wirft beim Kodex hin

swa – Die neuen Vergütungsempfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex haben personelle Konsequenzen in dem Gremium, das die Regeln für gute Unternehmensführung entwickelt. Der langjährige BASF-Manager und -Aufsichtsrat Max Dietrich Kley will diese Linie nicht länger mittragen und hat sein Amt in der Kodex-Kommission niedergelegt.Der für klare Worte bekannte 72-Jährige sah sich nach eigenen Angaben zunehmend in einer Minderheitsposition. Auf gesetzlicher Ebene und speziell in Brüssel sei derzeit mit Blick auf die Managergehälter so viel in Bewegung, dass es Kley für falsch hält, in einer solchen Zeit den Kodex zu erweitern.Mit den neuesten Änderungs- und Ergänzungsvorschlägen, insbesondere zur Vorstandsvergütung, habe sich die Kodex-Kommission “um die weitere Bürokratisierung und Regulierung der Aufsichtsrats- und Vorstandsarbeit in deutschen börsennotierten Unternehmen besonders verdient gemacht”, kritisiert Kley. Den Regulierern habe das Gremium hinreichend Spielmaterial zu weiteren Restriktionen und weiterer Regulierung gegeben. Kley gehörte seit dem Start der Kodex-Kommission im Herbst 2001 zum Gremium.Nachdem unlängst auch der langjährige SAP-Manager Prof. Dr. Henning Kagermann, der seit 2009 dabei war, sein Amt niedergelegt hat, besteht die Regierungskommission unter Vorsitz von Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller nun aus zwölf Mitgliedern. Eine feste Kopfzahl ist nicht vorgegeben.Die Kommission hatte Anfang Februar neue Regeln für mehr Transparenz in der Vorstandsvergütung vorgeschlagen. Danach sollen die Unternehmen künftig nicht nur darstellen, welche Bezüge wertmäßig gewährt werden, sondern auch wie viel tatsächlich zufließt. Darüber hinaus wird verlangt, die möglichen minimalen und maximalen Beträge aufzuzeigen. Auch wird eine Deckelung für alle Gehaltsbestandteile empfohlen. Die Vorschläge hatte eine Kodex-Arbeitsgruppe unter Leitung des ehemaligen Daimler-Finanzvorstands und früheren Deutsche-Börse-Aufsichtsratschefs Dr. Manfred Gentz erarbeitet. Auch Brüssel arbeitet an Transparenzregeln und will Aktionären mehr Rechte in der Vergütung geben.