Automobilindustrie

Mercedes-Chef verdient weniger als der CEO von Volkswagen

Ola Källenius bekommt für 2022 eine Vergütung von 6,1 Mill. Euro. VW-Chef Oliver Blume erhält rund 1,3 Mill. Euro mehr. Noch mehr gibt es für seinen Vorgänger Herbert Diess.

Mercedes-Chef verdient weniger als der CEO von Volkswagen

jh

Die Vorstände von Mercedes-Benz haben im vergangenen etwa so viel verdient wie im Jahr zuvor. Ola Källenius, der Konzernchef des Stuttgarter Autoherstellers, erhält laut dem am Dienstag veröffentlichten Vergütungsbericht knapp 6,11 Mill. Euro. 2021 waren es 6,14 Mill. Euro.

Sein Gehalt liegt unter dem des Volkswagen-Vorstandschefs und von dessen Vorgänger. Denn Oliver Blume, seit September 2022 Vorstandsvorsitzender von VW, erhält für das vergangene Jahr 7,39 Mill. Euro. Für Blumes Ende August ausgeschiedenen Vorgänger Herbert Diess gab es bis dahin 7,9 Mill. Euro. Hinzu kommen 3,9 Mill. Euro für die restlichen vier Monate bis Ende 2022: Zusammen ergibt dies 11,8 Mill. Euro für Diess. Und er erhält von VW noch bis zum Ende seines Dienstvertrags am 24. Oktober 2025 eine Vergütung einschließlich variabler Komponenten und Jahresbonus, wie in dem Vergütungsbericht des Wolfsburger Konzerns zu lesen ist.

Auch für die Vorstände von Mercedes-Benz sind die wesentlichen Bestandteile der Vergütung ein fixer und ein variabler Teil. Die erste Komponente beträgt für Källenius 1,73 Mill. Euro, die zweite 3,86 Mill. Euro. Hinzu kommt ein Versorgungsaufwand von gut einer halben Million Euro. Verglichen mit den 6,1 Mill. Euro für Källenius verdienten die anderen Vorstände von Mercedes etwas mehr als die Hälfte in einer Spanne von 3,1 bis 3,6 Mill. Euro.

Bezogen auf die „finanziellen Leistungskriterien“ sind Källenius und die anderen Vorstände am maximalen Zielerreichungsgrad von 200% angelangt. Die Hälfte dieses Jahresbonus gab es für das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern 2022 von 20,46 Mrd. Euro, die andere Hälfte für den freien Cashflow des Indus­triegeschäfts.

Aus den für den Vorstand einheitlichen „nichtfinanziellen Leistungskriterien“ ergibt sich für das vergangene Jahr ein Zuschlag von 7 Prozentpunkten. Der maximale Zielerreichungsgrad von 10 Prozentpunkten wurde verfehlt, was aber angesichts der allein mit den finanziellen Kriterien erreichten Obergrenze von 200% nicht ins Gewicht fällt. Eines der vier Kriterien sind Kundenziele und Qualität. Von dem maximalen Zuschlag von 25 Prozentpunkten für Transformationsziele wurden 20 erreicht. Dazu zählen Kohlendioxidemissionen der Autos: Während Mercedes-Benz in Europa die regulatorischen Vorgaben erreichte, wurden diese in den USA und China abermals verfehlt (vgl. BZ vom 21. Februar).

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