Fehlende Offenlegung

Mizuho trennt sich von Bondhändler

Ein Londoner Top-Bondhändler mit engen Beziehungen zur umkämpften deutschen Immobilienfirma Adler Group musste nun offenbar seinen Hut nehmen: Informierten Kreisen zufolge verließ Claus Jörgensen die japanische Mizuho Financial Group, bei der er...

Mizuho trennt sich von Bondhändler

Bloomberg

Ein Londoner Top-Bondhändler mit engen Beziehungen zur umkämpften deutschen Immobilienfirma Adler Group musste nun offenbar seinen Hut nehmen: Informierten Kreisen zufolge verließ Claus Jörgensen die japanische Mizuho Financial Group, bei der er 2019 als Chef des Credit-Handelsbereichs für Europa, den Nahen Osten und Afrika angefangen hatte. 

Wie Bloomberg im Oktober berichtete, hat Jörgensens Team bei Mizuho mehrfach Anleihen angeboten, die mit Adler-Firmen in Zusammenhang stehen. Beim Pitch von Papieren eines Unternehmens, das mit der Adler Real Estate fusionierte, wurde nicht offengelegt, dass Jörgensen bei der Firma als Verwaltungsrat tätig war. Jörgensen, der jegliches Fehlverhalten bestreitet, lehnte eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin von Mizuho in London wollte sich ebenfalls nicht äußern. Die Bank hatte zuvor erklärt, sie habe „eine etablierte Richtlinie zum Umgang mit Interessenkonflikten, die eingehalten wurde“. Zu allen relevanten Zeitpunkten seien Handelsbeschränkungen in Kraft gewesen.

Die Beziehung zwischen Jörgensen und Adler hat Mizuho in den Skandal um einen der größten deutschen Wohnungsvermieter hineingezogen. Der Leerverkäufer Fraser Perring hat Adler über seine Gesellschaft Viceroy Research „systemische Un­ehrlichkeit“ vorgeworfen und be­hauptet, das Unternehmen werde zum Nutzen einer kleinen Gruppe von Aktionären um den österreichischen Unternehmer Cevdet Caner geführt. Die Aktien und Anleihen von Adler haben seit vergangenem Jahr stark an Wert verloren.