jh – N-Fon hat einen Nachfolger für den Vorstandsvorsitzenden Hans Szymanski gefunden, der das Münchner Unternehmen Ende dieses Jahres verlassen muss. Klaus von Rottkay, der früher für Microsoft Deutschland tätig war, ist vom 1. Dezember an neuer Chef des Anbieters von Telefonanlagen aus der Cloud. Auch Vertriebsvorstand César Flores Rodríguez geht zum Jahresende. Die meisten seiner Aufgaben übernimmt ebenfalls Rottkay. Technikvorstand Jan-Peter Koopmann bleibt in der künftig nur noch zweiköpfigen Führungsspitze.Nach Informationen der Börsen-Zeitung war ein Teil der drei Großaktionäre – alle sind Finanzinvestoren – seit einiger Zeit mit Szymanski, der auch Finanzvorstand ist, unzufrieden (vgl. BZ vom 22. August). Schon im Juni hatte der Aufsichtsrat entschieden, Szymanskis Vertrag, der im April 2021 ausgelaufen wäre, nicht zu verlängern. Dies gab N-Fon erst im August in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt – kurz nach einer Anfrage der Börsen-Zeitung zu Szymanskis bevorstehendem Abgang.Nun begründet der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Koppitz den Wechsel damit, dass die Kunden- und Marktentwicklung sowie die Produktentwicklung stärker in den Fokus rückten. Mit dem neuen Vorstand bekräftige N-Fon das Ziel, die Nummer 1 für Cloud-Telefonie in Europa zu werden. Im August hatte Koppitz gesagt, das Unternehmen stehe vor einer neuen Phase, in der das Portfolio adjustiert werde und mehr globale Partnerschaften angestrebt würden.Der 51 Jahre alte von Rottkay, ein promovierter Physiker, war von 2006 bis 2017 für Microsoft tätig – überwiegend in Deutschland, eine Zeit lang in Dänemark. Zuletzt hatte er von 2013 an in der Führung von Microsoft Deutschland das Marketing und das operative Geschäft geleitet. Von 2017 bis März dieses Jahres war von Rottkay Vorsitzender der Geschäftsführung des Immobiliendienstleisters Planet Home. Seitdem ist er Berater. In dieser Funktion hatte er schon von 1999 bis 2005 für McKinsey gearbeitet.