Geldpolitik

US-Finanzminister offenbar ohne Ambitionen auf Amt des Fed-Chefs

US-Finanzminister Bessent wurden großen Chancen eingeräumt, die Nachfolge von Fed-Chef Powell zu übernehmen. Doch scheint er mehr am bisherigen Amt zu hängen.

US-Finanzminister offenbar ohne Ambitionen auf Amt des Fed-Chefs

US-Finanzminister Scott Bessent will laut Präsident Donald Trump nicht Nachfolger von Notenbankchef Jerome Powell werden. „Ich habe ihn gestern Abend gefragt: Ist das etwas, was Sie wollen? Nein, ich möchte bleiben, wo ich bin“, habe er geantwortet, sagte Trump am Dienstag in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC. „Er macht einen großartigen Job und möchte das tun, was er tut, also nehme ich ihn einfach aus dem Rennen. Er will es nicht“, fuhr Trump fort. „Er mag es, Finanzminister zu sein. Er macht einen wirklich guten Job.“

Bessent galt als einer der potenziellen Nachfolger von Powell. Dieser scheidet im Mai 2026 aus dem Amt. Trump hat Powell immer wieder heftig kritisiert und zu Zinssenkungen aufgerufen. Der Notenbanker hat dem Druck bisher widerstanden und auch in der vergangenen Woche nicht für eine derartige Maßnahme gestimmt. Auch auf der jüngsten Sitzung am 30. Juli hielten die Währungshüter die Füße still, während Trump unmittelbar vor und nach der Sitzung abermals niedrigeren Zinsen forderte.

Warsh oder Hassett?

Trump sagte, er denke über vier Kandidaten für den Posten nach. Darunter sei der ehemaligen Gouverneur der Federal Reserve, Kevin Warsh, und der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett. Er habe jedoch nicht vor, die Entscheidung bald zu treffen. „Ich sage Kevin und Kevin, beide Kevins sind sehr gut, und es gibt noch andere Leute, die auch sehr gut sind“, sagte Trump. „Ich werde mich entscheiden, aber ich werde mich nicht unter Druck setzen lassen, um eine Entscheidung zu treffen.“

Trump hatte zuvor immer wieder klargemacht, dass er sich für einen Kandidaten entscheiden werde, der sich für niedrige Zinsen einsetzt. Am Freitag hatte Vorstandsmitglied Adriana Kugler ihren Rücktritt angekündigt. Dies gibt Trump die Möglichkeit, das Direktorium mit einem ihm genehmen Kandidaten zu besetzten. Eigentlich hätte sie bis Ende Januar 2026 im Amt bleiben können. Im Interview nannte Trump Kuglers Rücktritt eine „positive Überraschung“.