Im Monetary Policy Committee (MPC) der chinesischen Zentralbank wird es zu Aprilbeginn zwei neue Gesichter auf den beiden mit Beratungsfunktionen verbundenen Ökonomen-Plätzen des Gremiums geben. Dabei treten mit Cai Fang und Wang Yiming zwei in China bekannte Ökonomen an, deren Spezialität allerdings nicht im Bereich der Geldtheorie, sondern in Arbeitsmarktfragen und demografischen Themen liegt.

Cai ist einer der bekanntesten Ökonomen Chinas, der sich in seiner Tätigkeit für die Chinese Academy of Social Sciences dafür eingesetzt hat, dass Chinas Beschäftigungspolitik stärker darauf ausgelegt wird, die Einkommensstruktur zu verbessern, um die Einkommensentwicklung mit der des Sozialproduktwachstums stärker in Einklang zu bringen. Wang war Vizedirektor eines an das chinesische Regierungskabinett angeschlossenen Thinktanks, der sich mit Beschäftigungstheorie und Bevölkerungsentwicklung beschäftigt. Ge­genwärtig fungiert Wang als Vizepräsident des China Center of International Economic Exchanges.

Im Rahmen eines dreijährigen Amtsturnus werden die Ökonomen Liu Wie und Ma Jun ihre Tätigkeit bei der People’s Bank of China (PBOC) beenden. Insbesondere Ma dürfte eine Lücke reißen. Der frühere China-Chefökonom der Deutschen Bank hat sich einen Namen als warnende Stimme und unbequemer Geist gemacht, der sich insbesondere für Wirtschaftsreformen und Liberalisierungsschritte im Kapitalmarktwesen eingesetzt hat. Zuletzt erst sorgte Ma mit Äußerungen zur Gefahr von Assetpreisblasen für Wirbel an Chinas Finanzmärkten. Marktbeobachter in China sehen die Neubesetzung im geldpolitischen Rat der PBOC als ein Indiz dafür an, dass Chinas Zentralbank künftig eine prominentere begleitende Rolle bei der Arbeitsmarktförderung spielen soll.