sck – Der von der Coronakrise geschwächte Autozulieferer Continental hat in seinem Umbauprozess Fortschritte für die künftige Aufstellung erzielt. Neben der Umstrukturierung des größten Konzernbereichs Automotive und einem Austausch des Vorstands für die Sparte Contitech genehmigte der Aufsichtsrat (AR) den Plan, das Geschäft mit Antriebstechnologien unter dem Namen Vitesco abzuspalten und an die Börse zu bringen. Die am 29. April stattfindende Hauptversammlung muss das Vorhaben noch billigen.

Wie die Gesellschaft aus Hannover nach einer Sitzung des AR mitteilte, unterstützt das Kontrollgremium zudem die organisatorische Neuaufstellung des Geschäfts mit Systemen für die Fahrerassistenz und das automatisierte Fahren. Von 2022 an soll es innerhalb des Unternehmensbereichs Automotive Technologies zum eigenständigen Geschäftsfeld namens Autonomous Mobility erhoben werden. Seinen Kern bilde die Geschäftseinheit Advanced Driver Assistance Systems. Frank Petznick leite den neu geschaffenen Bereich, so Continental. Seit August 2020 verantwortet der Manager bereits die Einheit Fahrerassistenzsysteme.

Vorige Woche kündigte der neue Vorstandschef Nikolai Setzer zur Bilanzvorlage an, bei diesen Aktivitäten die Kräfte zu bündeln (vgl. BZ vom 9. März). In einer Stellungnahme erklärte dazu der Konzernbetriebsratsvorsitzende Hasan Allak, dass eine Konzentration auf das automatisierte Fahren „richtig“ sei, mahnte aber an, mehr zu investieren, um im Wettbewerb auf diesem Gebiet Schritt halten zu können.

Derweil berief der AR unter Leitung von Wolfgang Reitzle den Leiter des Bereichs Mobile Fluid Systems im Geschäftsfeld Contitech, Philip Nelles, in den Vorstand der AG. In seiner neuen Funktion folgt der 46-jährige Wirtschaftsingenieur den Unternehmensangaben zufolge zum 1. Juni 2021 auf Hans-Jürgen Duensing, der Contitech im obersten Führungsorgan verantwortet. Der 62-Jährige tritt vorzeitig ab. Duensings Mandat ende „nach über 35 Jahren im Unternehmen aus Gründen seiner persönlichen Lebensplanung auf eigenen Wunsch“. Er gehört dem Vorstand seit Mai 2015 an. Duensings Vertrag wäre noch bis April 2023 gelaufen. Nelles ist bereits seit 21 Jahren für Continental tätig. Seit 2018 führt er die Contitech-Einheit. Contitech gehört zum Konzernbereich Rubber Technologies, welches zudem das Geschäft mit Reifen umfasst.