Pharma

Paion-Chef James Phillips muss sofort gehen

Nach drei Jahren ist für James Phillips Schluss bei dem Aachener Pharmaunternehmen. Es übernimmt ein Aufsichtsratsmitglied.

Paion-Chef James Phillips muss sofort gehen

ak

 Knall auf Fall hat sich das Aachener Pharmaunternehmen Paion von seinem Vorstandschef getrennt. Paion teilte am Dienstagabend ad hoc mit, Dr. James Phillips verlasse das Unternehmen noch am gleichen Tag. In der Meldung ist von gegenseitigem Einvernehmen die Rede, Aufsichtsratschef Michael Schlenk fand trotz der abrupten Trennung lobende Worte für den bisherigen CEO, der Paion drei Jahre führte.

Schlenk dankte für Phillips’ „großes Engagement“. Der 59-Jährige hatte im Oktober 2019 Mitgründer Wolfgang Söhngen abgelöst. Phillips, der zugelassener Arzt ist, blickt auf eine lange Karriere bei mittelständischen und großen Pharmaunternehmen zurück. Er sollte die Vermarktung von Paions Hauptprodukt, dem Kurzzeit-Sedativum Remimazolam, forcieren.

Der Aktienkurs von Paion befindet sich seit zwei Jahren auf anhaltendem Sinkflug. Der Wert ist mit einem Kurs von rund 85 Cent nur noch ein Penny Stock, der Marktwert des Unternehmens ist auf gut 60 Mill. Euro gesunken. Immerhin hatte der Vorstand Mitte November die Ergebnisprognose angehoben und ein Ebitda, das an der Nulllinie kratzt, prognostiziert.

Phillips’ Posten übernimmt jetzt Gregor Siebert, der aus dem Aufsichtsrat an die Vorstandsspitze wechselt. Der 64-Jährige hat einen Ein-Jahres-Vertrag erhalten. Er führt den Vorstand gemeinsam mit Finanzchef Sebastian Werner, der seit Anfang Juni 2022 im Amt ist. Siebert bringt viel Vertriebserfahrung mit. 1985 begann seine Karriere in der pharmazeutischen Industrie mit starkem Fokus auf die Kommerzialisierung im Krankenhaus- und Injektabiliageschäft, wie Paion im Juni dieses Jahres anlässlich seiner Wahl in den Aufsichtsrat schrieb.

Über 30 Jahre hatte er Führungspositionen im Sales- und Marketingbereich der Unternehmen Abbott, Hikma, Pfizer, G.L. Pharma und Curasan inne. In seinen fast 20 Jahren bei Abbott habe er mehrere wichtige pharmazeutische Produkte für die Anästhesie and Sedierung in Deutschland und anderen europäischen Märkten eingeführt, hieß es.

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