Palla ab Oktober neue Bahn-Chefin
Palla ab Oktober neue Bahn-Chefin
Aufsichtsrat stimmt zu: Palla ab Oktober neue Bahn-Chefin
ahe Berlin
Trotz des angekündigten Widerstands von Gewerkschaftsseite ist Evelyn Palla vom Aufsichtsrat zur ersten Frau an die Spitze der Deutschen Bahn gewählt worden. Die Südtirolerin tritt ihre neue Aufgabe nach Unternehmensangaben am 1. Oktober an. Der bisherige, seit 2017 amtierende Vorstandsvorsitzende Richard Lutz scheidet Ende September aus dem Konzern aus.
Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), der Palla selbst ausgesucht und am Montag öffentlich präsentiert hatte, sprach von einer „exzellenten Wahl“. Und der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer verwies darauf, dass die bisherige DB-Regio-Chefin „mit herausragenden operativen und strategischen Fähigkeiten“ bereits bewiesen habe, dass sie Transformationsprojekte erfolgreich umsetzen könne. „Wir sind fest davon überzeugt, dass der DB mit Evelyn Palla an der Spitze ein erfolgreicher Neustart gelingen wird und die vom Bundesverkehrsministerium vorgestellte Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene zügig umgesetzt werden kann“, erklärte der frühere langjährige Haushaltsstaatssekretär.
Berufung des neuen InfraGo-Chefs noch nicht entschieden
Mit welcher Mehrheit Palla gewählt wurde, wurde zunächst nicht bekannt. Da eine einfache Mehrheit für ihre Berufung reichte, konnte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Wechsel an der Konzernspitze aber auch nicht verhindern. Die EVG hatte sich im Vorfeld aber im Wesentlichen nicht gegen Palla ausgesprochen, sondern gegen Dirk Rompf, der neuer Chef der Infrastrukturtochter InfraGo werden soll. Auch dieser Vorschlag von Schnieder muss noch vom Aufsichtsrat gebilligt werden – allerdings demnächst vom Kontrollgremium von InfraGo. Die EVG erklärte am Dienstag, sie sehe gute Chancen, diese Berufung noch verhindern zu können.
Die Gewerkschaft kritisiert, dass mit dem heutigen Berater Rompf ein früherer Verantwortlicher des DB-Schienennetzes zurück in den Konzern geholt werden soll. Sie sieht eine Mitschuld von Rompf am heute schlechten Zustand des Netzes.