Fintech

Philip Hammond steigt bei Copper ein

Theresa Mays Schatzkanzler Philip Hammond wird künftig das auf die Infrastruktur für Verwahrung und Handel digitaler Assets spezialisierte Fintech-Unternehmen Copper beraten.

Philip Hammond steigt bei Copper ein

hip

Theresa Mays Schatzkanzler Philip Hammond (65) ist von der Fintech-Firma Copper als Senior Adviser engagiert worden. Er werde „strategischen Rat“ für die weltweite Expansion liefern, teilte das auf Infrastruktur für Verwahrung und Handel digitaler Assets spezialisierte Unternehmen mit. Im August hatte es angekündigt, ein Büro an der US-Ostküste zu eröffnen. Auch Pläne für die Expansion nach Asien existieren bereits. In London residiert es im noblen Mayfair. Bei seiner jüngsten Finanzierungsrunde sammelte Copper 75 Mill. Dollar ein. Geführt wurde sie von Alan Howard, einem der Gründer von Brevan Howard Asset Management, Dawn Capital und Target Global. Hammond pries die vor drei Jahren von Dmitry Tokarev gegründete Firma als „wahren Pionier“, wenn es um Technologie für Investments in digitale Assets gehe. „Die wirklich aufregende Chance liegt in der Anwendung dieser Technologie, um die Art und Weise zu revolutionieren, wie Finanzdienstleistungen geliefert werden“, ließ sich Lord Hammond of Runnymede in der Pressemitteilung der Gesellschaft zitieren.

Hammond hatte während seiner Amtszeit eine „Light Touch“-Regulierung der Fintech-Branche befürwortet. Er wurde mit anderen Tory-Rebellen von Boris Johnson aus der Unterhausfraktion geworfen, nachdem die Gruppe 2019 gegen die Regierung gestimmt hatte. Zu den zahlreichen Jobs und Ämtern, die er danach annahm, gehörte dem „Spectator“ zufolge auch eine Beratertätigkeit für das Finanzministerium Saudi-Arabiens. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern machte der Oxford-Absolvent schon früh Erfahrungen in der Privatwirtschaft. Als Teenager organisierte er Discos in den Gemeindesälen von Essex, was ihm den Spitznamen Disco Phil einbrachte. Der Vater dreier Kinder arbeitete später bei Speywood Laboratories, dann für den Pflegeheimbetreiber Castlemead und wurde schließlich Partner bei der Beratungsgesellschaft CMA.

Sein Mangel an Charisma brachte ihm in Westminster allerdings schnell einen anderen Spitznamen ein: Spreadsheet Phil. Während sein Vorgänger George Osborne ein enger Vertrauter und Berater David Camerons war, herrschte zwischen Hammond und May von Anfang an ein unterkühltes Verhältnis. Er bezeichnete ihre Lieblingsberater einst als „ökonomische Analphabeten“. Die von ihm befürwortete Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge für Selbständige musste er auf Druck von May wieder zurücknehmen.