Ploß neuer Koordinator für Maritime Wirtschaft und Tourismus
Christoph Ploß neuer Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus
ste Hamburg
Christoph Ploß ist nach einem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch künftig Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus. Der aus Hamburg stammende CDU-Politiker ist Nachfolger von Dieter Janeczek (Grüne), der den Posten im Januar 2023 übernommen hatte. „Als Hanseat ist er gut in die maritime Branche vernetzt und weiß um die Herausforderungen der maritimen Industrien Schifffahrt und Hafenwirtschaft“, erklärte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in einer Mitteilung zur Berufung von Ploß. Auch für den Tourismus könne er „große Erfahrung und Expertise in der Verkehrspolitik“ einbringen.
Der 39 Jahre alte promovierte Historiker gehört seit 2017 dem Bundestag an. 2018 wurde er Mitglied im Verkehrs- und Europaausschuss. Als Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Verkehrsausschuss setze sich Ploß seit Jahren für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturprojekten, mehr Investitionen in das Autobahn- und Schienennetz sowie eine dauerhaft tragfähige Finanzierung für den Hafen- und Schifffahrtsstandort Deutschland ein, so das Wirtschaftsministerium.
Hafenpolitik nationale Aufgabe
Ploß, von 2020 bis 2023 Vorsitzender der CDU in Hamburg, kündigte an, mit der neuen Bundesregierung werde der Bund die Küstenländer deutlich stärker als bisher bei der Finanzierung der Seehäfen unterstützen. Hafenpolitik werde mit Blick auf ihre Bedeutung für die Energieversorgung auch eine nationale Aufgabe. Wesentliche Projekte für die deutschen Häfen zum Ausbau der Hinterlandanbindungen bekämen höhere Priorität.
Ferner will die Koalition aus Union und SPD den deutschen Schifffahrts- und Reedereistandort durch eine international wettbewerbsfähige Tonnagesteuer politisch fördern. In die von der EU-Kommission angekündigte europäische maritime Industriestrategie werde sich die Bundesregierung aktiv einbringen, so Ploß weiter. Für die Tourismuswirtschaft sollen die Rahmenbedingungen durch eine leistungsfähige Infrastruktur sowie durch eine geringere Zahl von Auflagen für Torurismusbetriebe verbessert werden.
Entscheidung begrüßt
Die maritime Wirtschaft begrüßte die Berufung von Ploß. „Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung“, erklärte Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder. „Mit Christoph Ploß übernimmt ein ausgewiesener Kenner der maritimen Themen diese wichtige Rolle in der Bundesregierung.“ Die angekündigte politische Unterstützung für den Standort durch eine international wettbewerbsfähige Tonnagesteuer und das Engagement in der EU-Industriestrategie seien richtige Signale. Auch die Stiftung Offshore-Windenergie, ein überparteilicher Thinktank, zeigte sich zufrieden mit der Personalentscheidung. Mit Ploß sei „ein mit der Windenergie auf See und Hafeninfrastrukturen bestens vertrauter Abgeordneter aus Deutschlands Offshore-Hauptstadt Hamburg zum Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus ernannt“ worden.
Das Amt des Koordinators der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus wurde im Jahr 2000 eingerichtet. Der Koordinator soll Schnittstelle zwischen Politik, maritimer Wirtschaft, Tourismusbranche, Gewerkschaften und weiteren relevanten Akteuren sein.