Ulrich Reuter will etwas bewegen in der Sparkassenorganisation, daran kann es keinen Zweifel geben. Der promovierte Jurist steht zwar erst seit Januar 2021 an der Spitze des Sparkassenverbands Bayern. Er ist aber vom Intellekt und Naturell in der Lage, seinen Worten schnell auch Taten folgen zu lassen. Insofern ist es ihm gelungen, im Vorgriff auf seinen 60. Geburtstag am Mittwoch einen Beitrag zu einem besonderen Geschenk zu leisten: Die LBS Bayern – die im Besitz der Sparkassen Bayerns ist – und die LBS Südwest haben im Mai angekündigt, zur LBS Süd fusionieren zu wollen. Damit ge­winnt ein Projekt, das Reuters Vorgänger im Amt des Präsidenten des Sparkassenverbands Bayern nur immer ventilierten, endlich Gestalt.

Seine Themen hat Reuter auch jenseits der Landesbausparkassen im Griff. Dies hatte er bereits kurz nach seinem Amtsantritt demonstriert, als er aus dem Kopf heraus präzise die Herausforderungen der Gruppe analysierte. Wo es die öffentlich-rechtlichen Institute zwickt, hatte Reuter bereits vor seinem Amtsantritt beobachten können, weil er beispielsweise lange im Verwaltungsrat der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau saß, aber auch als Vorsitzender der Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Bayern agierte.

Reuter hat eine vielschichtige Karriere an die Spitze der bayerischen Sparkassen geführt. Vor dem Wechsel nach München hatte das CSU-Mitglied 18 Jahre lang als Landrat im Landkreis Aschaffenburg agiert, und zwar mit großem Zuspruch: Zuletzt sammelte er in der Kommunalwahl 70% der Stimmen ein. Seine Karriere startete Reuter, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, als Diplom-Rechtspfleger am Amtsgericht Aschaffenburg. Nach seinem teils berufsbegleitenden Jurastudium und der Promotion arbeitete er ab 1991 für eine Kanzlei und von 1993 bis 2001 für die Deutsche Bank.