Klinikbetreiber

Rhön-Klinikum tauscht Chef aus und verkleinert den Vorstand

Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum erhofft sich mit einem Wechsel an der Vorstandsspitze eine Befriedung in der Auseinandersetzung mit dem Land Hessen über das Uniklinikum Gießen und Marburg.

Rhön-Klinikum tauscht Chef aus und verkleinert den Vorstand

swa

Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum kündigt einen Wechsel an der Unternehmensspitze an. Prof. Dr. Tobias Kaltenbach (61) kehrt ins operative Geschäft zurück und übernimmt am 1. November den Vorstandsvorsitz, teilt die Gesellschaft mit. Er folgt auf Dr. Christian Höftberger, der seit November 2020 am Ruder ist. Der 48-jährige Jurist habe darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen, um die festgefahrenen Verhandlungen mit dem Land Hessen über die „Zukunftssicherung“ des Universitätsklinikums Gießen und Marburg wieder in Gang zu bringen. Der Aufsichtsrat sei dieser Bitte nachgekommen.

In der seit Jahren laufenden Auseinandersetzung mit dem Land Hessen um das privatisierte Klinikum geht es um die Kostenabgrenzung für Forschung und Lehre sowie um öffentliche Investitionsförderung für das UKGM und den Umfang des Einsatzes eigener Mittel des privaten Klinikbetreibers. Höftberger, der nach Übernahme von Rhön durch Asklepios Vorstandschef wurde, gilt als Manager, der hart verhandelt haben soll. Ihm ist das Thema lange vertraut, war er doch bis 2012 im Rhön-Klinikum tätig, zuletzt als kaufmännischer Geschäftsführer am Uniklinikum Gießen. Danach folgten leitende Positionen für die Asklepios-Gruppe.

Kaltenbach soll nun das Land Hessen an den Verhandlungstisch zu­rückholen. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur ist ein ausgewiesener Kenner des Klinikgeschäfts. Er startete seine Karriere im universitären Umfeld, wechselte dann ins Krankenhausmanagement, arbeitete für die Hurrle Kliniken in Offenburg und schließlich 16 Jahre für Asklepios,wo er zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung aufstieg. Im August 2011 schied er dort einvernehmlich aus. Im Anschluss führte er die wirtschaftliche Sanierung der Kliniken des Main-Taunus-Kreises durch und fusionierte diese Häuser mit dem Klinikum Frankfurt Höchst. Seit 2017 berät der Vater von vier Kindern im eigenen Unternehmen bundesweit Projekte im Gesundheitswesen. Er hat zudem eine Professur im Studiengang M.A. Health Care Management an der HSD Hochschule Döpfer und verweist im eigenen Profil auf eine C-Lizenz als Fußballtrainer und seine Arbeit als Notfallseelsorger.

Mit dem Wechsel an der Spitze wird der Rhön-Vorstand auf drei Köpfe verkleinert. Prof. Dr. Bernd Griewing (Jahrgang 1961) wechselt in der Funktion des Chief Medical Officer in die Position des Generalbevollmächtigten.

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