PERSONEN

Rio Tinto befördert CFO zum CEO

md - Der Finanzchef des Bergbaukonzerns Rio Tinto, Jakob Stausholm (52), steigt zum Jahreswechsel zum CEO des australisch-britischen Unternehmens auf. Der derzeitige Konzernchef Jean-Sébastien Jacques (49) werde seinen Posten zur gleichen Zeit...

Rio Tinto befördert CFO zum CEO

md – Der Finanzchef des Bergbaukonzerns Rio Tinto, Jakob Stausholm (52), steigt zum Jahreswechsel zum CEO des australisch-britischen Unternehmens auf. Der derzeitige Konzernchef Jean-Sébastien Jacques (49) werde seinen Posten zur gleichen Zeit räumen und Rio Tinto am 31. März verlassen, teilt das Unternehmen in Melbourne weiter mit. Neuer CFO wird übergangsweise Peter Cunningham.Stausholm stieß erst im September 2018 als Executive Director und CFO zu Rio Tinto. Davor hatte er verschiedene Positionen in der dänischen Unternehmensgruppe Møller-Mærsk inne; u. a. war er CFO und Executive Director. Dieser Zeit gingen 19 Jahre beim Ölkonzern Shell voraus, wo er u. a. als Vice President der Region Asien-Pazifik für die Finanzen zuständig war. Studiert hat der Däne an der Universität Kopenhagen. Sturm der EntrüstungMitte September hatten CEO Jacques und zwei weitere Topmanager ihren Rückzug angekündigt, nachdem der Konzern im Mai dieses Jahres zwei bedeutende Stätten der Aborigines in der westaustralischen Juukan-Schlucht gesprengt hatte, um dort Eisenerz zu gewinnen. Die Zerstörung der 46 000 Jahre alten Felshöhlen hatte einen Sturm der Entrüstung nicht nur bei den australischen Ureinwohnern, sondern auch in der Politik, bei Investoren und anderen Stakeholdern ausgelöst und zu einer parlamentarischen Untersuchung geführt. In den Höhlen in der Region Pilbara hatte ein Archäologe 2014 wichtige Artefakte gefunden, darunter einen 28 000 Jahre alten Känguru-Beinknochen, der zu einem Werkzeug verarbeitet worden war, sowie einen 4 000 Jahre alten Gürtel aus menschlichem Haar. “Was in Juukan passiert ist, war falsch”, räumte Rio Tinto damals ein. Nun soll Stausholm die Wogen glätten und das Vertrauen der Bevölkerung in das Unternehmen wiederherstellen, denn Australien ist für Rio Tinto wegen der großen und hochprofitablen Eisenerzvorkommen sehr wichtig. Im ersten Halbjahr steuerte das Eisenerzgeschäft mehr als 90 % zum Gewinn des Unternehmens bei.Stausholm stellt mit seiner zweijährigen Erfahrung bei Rio Tinto und in der Bergbaubranche einen Kompromiss dar zwischen der Forderung nach “frischem Blut” an der Spitze des Konzerns und der Mahnung, dass ein Unternehmensfremder Probleme mit dem schwierigen Bergbaugeschäft haben könnte.Die Berufung von Stausholm zum CEO fällt in eine Zeit, in der auch große Wettbewerber Umbrüche an der Spitze erleben. So trat Mike Henry (Jahrgang 1966) im Januar dieses Jahres als neuer CEO bei Branchenführer BHP an. Und Ivan Glasenberg (1957), langjähriger CEO von Glencore, hatte jüngst seinen Rückzug angekündigt; ihm wird Gary Nagle (Jahrgang 1975) nachfolgen.