Dörte Höppner

Riverside bekommt eine Nachhaltigkeits­chefin

Dörte Höppner wird die erste Nachhaltigkeitschefin des US-Finanzinvestors The Riverside Company. Die gut verdrahtete Managerin verantwortet bislang das Fundraising des Private-Equity-Investors in Europa.

Riverside bekommt eine Nachhaltigkeits­chefin

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Der US-Finanzinvestor The Riverside Company bekommt erstmals eine Nachhaltigkeitschefin. Bisher hat Dörte Höppner das Fundraising der 13 Mrd. Dollar schweren Private-Equity-Adresse in Europa verantwortet. Jetzt hat Riverside die erfahrene und in der Branche gut verdrahtete Managerin in die neu geschaffene Position des Chief Sustainability Officer berufen.

Sie soll weltweit die ESG-Initiativen bei Riverside leiten und vorantreiben. Dabei bleibt Höppner, die seit 2017 für Riverside arbeitet, in Europa und berichtet von hier aus direkt an die Co-Chefs von Riverside, Stewart Kohl und Béla Szigethy.

„ESG ist seit Jahren ein wichtiges Element des Investmentansatzes einiger unserer Fonds“, sagte Höpp­ner der Börsen-Zeitung. „Hier wurden ESG-Standards, die bei Riverside übrigens auch die Werte (Values) umfassen, bei Investments kontinuierlich gemessen.“ Das fußt auf der Überzeugung, dass höhere ESG-Standards ein wesentlicher Erfolgsfaktor dieser Investitionen sind: „Um unseren ESG-Fokus weiter zu verstärken, hat Riverside nun die Governance-Struktur angepasst und mich zum Chief Sustainability Officer ernannt.“ Höppner gilt als im positiven Sinne „tough“. Sie hatte 2020 mit ihrem Unternehmen den deutschen Branchenverband BVK verlassen, den sie von 2007 bis 2011 selbst geführt hatte, bevor sie sechs Jahre lang als Generalsekretärin beim europäischen Branchenverband EVCA (heute: Invest Europe) arbeitete. Höppner wechselte aus Unzufriedenheit mit Riverside zum Bundesverband Alternative Investments.

Höppner ist in der Branche seit vielen Jahren bekannt und vielfältig engagiert: Sie startete den deutschen Zweig der britischen Initiative Level 20, die sich das Ziel gesetzt hat, mehr Frauen in Spitzenpositionen der privaten Investmentbranche zu bringen – ihr Anteil an den dort Beschäftigten soll sich auf 20% verdoppeln.

„ESG ist nicht länger ein Nice-to-have-Element in der Wertschöpfung von Anlegern, sondern hat sich zu einem integralen Bestandteil unserer Branche entwickelt“, betonte Höpp­ner. „Das fängt damit an, dass wir die ESG-Arbeit innerhalb unseres Unternehmens koordinieren, geht aber darüber hinaus. In meinen Augen ist es eine gemeinsame Aufgabe, den Impact, den die Investitionen auf die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt haben, zu verbessern.“

Ein Problem, das hoffentlich bald gelöst werde, sei das Fehlen eines globalen Nachhaltigkeitsstandards. Das ESG Data Convergence Project – eine gemeinsame Initiative von Fondsmanagern und deren Investoren für die globale Private-Equity-Branche – sei ein sehr guter Schritt und ein wichtiger Meilenstein für die Branche. „Aber wir brauchen etwas Ähnliches, das für alle Anlageklassen und Investitionen gilt, und ein solcher Standard muss von Regierungen auf der ganzen Welt unterstützt werden“, betonte Höppner.

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