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Roland Pelka 60

Von Martin Dunzendorfer, Frankfurt Börsen-Zeitung, 16.5.2017 Nur die wenigsten wissen es, aber es war Roland Pelka, der Finanzchef der Hornbach-Gruppe, der im Frühherbst 2014 die Diskussion um Negativzinsen auf Einlagen ins Rollen brachte. Der CFO...

Roland Pelka 60

Von Martin Dunzendorfer, FrankfurtNur die wenigsten wissen es, aber es war Roland Pelka, der Finanzchef der Hornbach-Gruppe, der im Frühherbst 2014 die Diskussion um Negativzinsen auf Einlagen ins Rollen brachte. Der CFO des vor allem für seine Baumarktkette bekannten Konzerns hatte in einer Pressekonferenz berichtet, dass deutsche Banken – sofern “privat und solide aufgestellt” – damit begännen, Strafzinsen von Unternehmen zu verlangen, die liquide Mittel für eine kurze Frist als Termineinlage parken wollen (vgl. BZ vom 26.9.2014). Er nannte das “Aufbewahrungsgebühr”. Seither ist dieses Thema ein Dauerbrenner und hat längst die gesamte Bankenwelt auf der einen Seite und die gesamte Anlegerschaft auf der anderen erfasst.Der Vorgang ist typisch für Pelka. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die stets darauf bedacht sind, nur ja bei niemandem mit einer Aussage anzuecken, ist er auch heute noch in Pressekonferenzen und im persönlichen Gespräch wohltuend offen und sagt es auch, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Das gilt für Negativzinsen genauso wie für seiner Ansicht nach unangemessenes Verhalten von Wettbewerbern. Auf ein Bier mit dem “Boss”Pelka hat in Frankfurt BWL studiert. Zudem legte der Diplom-Kaufmann die Examina zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ab. Seine berufliche Laufbahn begann er bei Peat, Marwick, Mitchell & Co. (heute KPMG). Es folgten Tätigkeiten bei der Bank of America und Sony Music. Aus dieser Zeit kann Pelka so manche Anekdote berichten. So traf er einst, als er für den Musikkonzern arbeitete, nach einem Konzert in der Frankfurter Festhalle niemand geringeren als Bruce Springsteen, den weltbekannten Rockmusiker. Nicht ganz ohne Wehmut berichtete Pelka vor einigen Jahren in einem Interview (vgl. BZ vom 4.2.2012), wie offen, umgänglich und ganz ohne Allüren der “Boss” beim gemeinsamen Bier gewesen sei. Seit 1996 ist Pelka als CFO Mitglied des Vorstands von Hornbach Baumarkt. Von 2001 bis 2015 war er zudem Vorstand (CFO) der Holding. Dann folgte ein Umbau der Konzernstruktur. Seither ist Pelka als CFO – neben dem Vorsitzenden Albrecht Hornbach – Vorstandsmitglied der Hornbach Management AG, die die Holding als persönlich haftende Gesellschafterin vertritt und auch deren Geschäfte führt. Eintracht und “rote Teufel”Der aus Hessen stammende Fußballfreund steht zu Eintracht Frankfurt, doch sind ihm längst auch die “roten Teufel” vom 1. FCK aus dem 40 Kilometer westlich vom Konzernsitz Neustadt (Weinstraße) gelegenen Kaiserslautern ans Herz gewachsen. Als Hornbach-Manager liegt die Frage nach seinem handwerklichen Geschick nahe. Pelka antwortete ausweichend und zugleich vielsagend: “Ich bin kein typischer Heimwerker.” Er wird heute 60 Jahre alt.