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RWE ordnet vor Innogy-IPO die Führung neu

Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt Börsen-Zeitung, 17.9.2016 Der Essener Energiekonzern RWE stellt nun auch personell im Vorstand die Weichen für den Börsengang der großen Stromnetztochter Innogy. Die Vorbereitungen für den IPO laufen auf Hochtouren....

RWE ordnet vor Innogy-IPO die Führung neu

Von Christoph Ruhkamp, FrankfurtDer Essener Energiekonzern RWE stellt nun auch personell im Vorstand die Weichen für den Börsengang der großen Stromnetztochter Innogy. Die Vorbereitungen für den IPO laufen auf Hochtouren. Zu Wochenbeginn wurde die Intention to Float bekannt gemacht, vielleicht schon Ende der kommenden Woche erhält der Börsenprospekt von der Finanzaufsicht BaFin grünes Licht – anschließend beginnt die Roadshow.Anfang Oktober dürften die mit dem Börsengang betraute Deutsche Bank und Goldman Sachs das Bookbuilding starten. Mitte Oktober erfolgt dann die Platzierung von 10 % neuen Aktien der Innogy als Kapitalerhöhung. Weitere bis zu 39 % der Bestandsaktien werden an der Börse oder bei strategischen Investoren platziert. Rund 20 Mrd. Euro Börsenwert könnte Innogy erreichen, deren Aktien schon jetzt als sehr gefragt bei Pensionsfonds und anderen institutionellen Investoren gelten.Kurz vor dem Börsengang treibt RWE nun auch die Neuaufstellung der Führungsmannschaft voran. Der Aufsichtsrat habe Markus Krebber, derzeit CEO der Energiehandelssparte RWE Supply & Trading, mit Wirkung zum 1. Oktober 2016 für die Dauer von drei Jahren zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt, teilte RWE am Freitag mit. Wie bereits im März dieses Jahres mitgeteilt, solle der 43-Jährige nach Abschluss des geplanten Börsengangs der Innogy SE das RWE-Finanzressort von Bernhard Günther übernehmen. Schmitz rückt an die SpitzeNeuer Vorstandschef der alten RWE soll nach dem Börsengang der bisherige RWE-Vize-Konzernchef Rolf Martin Schmitz werden. Bisher werden die alte RWE und die neue Tochter Innogy in Personalunion von Peter Terium als Vorstandschef und Bernhard Günther als Finanzchef geleitet. Terium und Günther legen jedoch nach dem Börsengang ihre Ämter bei der alten RWE nieder.Unter Großinvestoren wird diese Personalpolitik argwöhnisch beobachtet. Von Fondsmanagern ist zu hören, Terium und Günther seien vollständig auf den Börsengang der Innogy fixiert. Es fehle jedoch eine Zukunftsstrategie für den alten Mutterkonzern. Der RWE-Konzern umfasst künftig außer der Innogy-Mehrheitsbeteiligung nur noch das notleidende Geschäft mit den abzuwickelnden Altlasten der Atom- und Kohlekraftwerke sowie den Energiehandel. Dagegen wurden die lukrativen Geschäfte mit den Netzen, dem Vertrieb und dem Ökostrom, die 80 % des operativen Konzerngewinns liefern, in Innogy ausgelagert.Bis zum geplanten Börsengang der Innogy wird der designierte RWE-Finanzchef Markus Krebber im RWE-Vorstand das Handelsgeschäft verantworten. Seine Tätigkeit als CEO der RWE Supply & Trading soll der junge Manager bis auf Weiteres in Personalunion fortführen. “Durch unsere frühzeitige personelle Weichenstellung haben wir für einen nahtlosen Übergang im Finanzressort des RWE-Konzerns gesorgt”, wird RWE-Aufsichtsratschef Werner Brandt zitiert. Krebber wird FinanzchefMarkus Krebber gehört seit Juli 2012 der Geschäftsführung der RWE Supply & Trading an, zunächst als Finanzvorstand, seit März 2015 auch als CEO. Von 2005 bis zu seinem Eintritt bei RWE nahm Krebber leitende Funktionen bei der Commerzbank wahr, zuletzt als Bilanzchef. Den Posten des Commerzbank-Finanzvorstands, für den Krebber damals gehandelt wurde, hatte die Bank dann aber anders besetzt. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler hatte zuvor seine berufliche Karriere bei der Deutschen Bank gestartet und arbeitete vier Jahre für das Beratungsunternehmen McKinsey.