Lee Jay Yong

Samsung-Erbe vom Vorwurf der Aktienmanipulation freigesprochen

Lee Jay Yong bleibt eine weitere Gefängnisstrafe erspart. Ein Bezirksgericht in Seoul sprach den Erben des Samsung-Imperiums vom Vorwurf der Aktienmanipulation frei.

Samsung-Erbe vom Vorwurf der Aktienmanipulation freigesprochen

Samsung-Erbe vom Vorwurf der Aktienmanipulation freigesprochen

dpa-afx Seoul

Der Erbe des Samsung-Imperiums, Lee Jay Yong, ist von einem Gericht vom Vorwurf der Aktienmanipulation und anderer Vergehen freigesprochen worden. Das Bezirksgericht in Seoul verkündete in erster Instanz sein Urteil in einem Prozess, in dem es um die umstrittene Fusion zweier Töchter des größten südkoreanischen Konzerns vor neun Jahren ging. Dem 55-jährigen Lee hätten keine illegalen Aktivitäten nachgewiesen werden können, hieß es in Berichten südkoreanischer Sender in dem Urteil. Ob die Staatsanwaltschaft, die für Lee fünf Jahre Haft und eine hohe Geldstrafe gefordert hatte, in Berufung geht, war zunächst unklar.

Dem Gericht zufolge hatte die damalige Fusion nicht allein den Zweck, Lees Nachfolge an der Konzernspitze zu sichern oder seine Kontrolle zu stärken. Es habe keine Beweise dafür gegeben, dass den Aktionären Schaden zugefügt worden seien, hieß es. Lee wurde den Berichten zufolge zudem vom Vorwurf der Bilanzfälschung beim Biotechnik-Spezialisten Samsung Biologics, einer Cheil-Tochter, freigesprochen.

Die Staatsanwaltschaft hatte Lee wegen Aktienkursmanipulation, Untreue, Verstoßes gegen Rechnungsprüfungsvorschriften und anderer Delikte angeklagt. Die Ermittler verdächtigten das Management, die damalige Fusion mit illegalen Mitteln eingefädelt zu haben, um Lee die Kontrolle bei Samsung zu sichern. Lee bestritt die Vorwürfe. Außer ihm wurden jetzt der frühere Chef des inzwischen aufgelösten Samsung-Strategiebüros, Choi Gee Sung, sowie zwölf weitere Angeklagte in dem Prozess freigesprochen.

Lee war in den vergangenen Jahren mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Verwickelt war er etwa in eine schwere Korruptionsaffäre um die frühere Staatspräsidentin Park Geun Hye, die im März 2017 aus dem höchsten Staatsamt entfernt worden war. Anfang 2021 wurde Lee erneut zu einer Haftstrafe wegen Korruption verurteilt. Einige Monate später wurde er unter Bewährungsauflagen vorzeitig aus der Haft entlassen, ehe er zudem in den Genuss einer Sonderbegnadigung durch Präsident Yoon Suk Yeol kam.